Furcht vor Delta-Variante
Dem Robert-Koch-Institut zufolge macht die Coronavirus-Variante in Deutschland derzeit 91% der Neuinfektionen aus und die Inzidenz soll sich nach Hochrechnungen alle 14 Tage verdoppeln.
Obgleich 50% der US-Amerikaner geimpft seien, sei die Variante „so ansteckend wie Windpocken“, heißt es in einem zunächst internen Bericht der US-amerikanischen Seuchenbehörde CDC. Damit ist der Schutzeffekt der Impfung vor Ansteckung, die die Wahrscheinlichkeit einer Virusevolution antreibt, zunichte gemacht. Alle zugelassenen Vakzine schützen dagegen bisherigen Ergebnissen zufolge weiter mit hoher Wahrscheinlichkeit vor einem schweren Krankheitsverlauf.
Zwar haben nach Aussage des Berliner Virusexperten Dr. Jakob Trimpert bisher dokumentierte Impfstoffresistenzen viraler Erreger, zum Beispiel beim Marekvirus, mindestens zehn Jahre bis zum Durchbruch der Impfstoffresistenz gebraucht. Doch sicherheitshalber haben vor allem die mRNA-Impfstoffhersteller Moderna Inc und Biontech die bisher verfolgte Ein-Target-Impfstoffstrategie bereits modifiziert und entwickeln sogenannte Booster-Impfstoffe.
Eine gute Nachricht kommt ebenfalls aus den USA. Der Hersteller einer abgeschwächten Lebendvakzine Codagenix Inc. meldete geglückte Phase I-Resultate einer Vakzine, die gegen sämtliche Virusantigene gerichtet ist und daher nicht mehr die Gefahr einer Resistenzentwicklung birgt. Präklinische Resultate deuten auf eine hohe virusneutralisierende Wirkung des durch Codondeoptimierung attenuierten synthetischen Coronavirus, der sämtliche SARS-CoV-2-Antigene trägt. Der unter dem Kürzel MSD in Europa bekannte US-Pharmakonzern Merck & Co hatte sich bereits im Mai 2000 eine Lizenzoption auf den Impfstoffkandidaten der zweiten Generation gesichert.
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