Vakzine: Biontech startet Produktion in Marburg
Langersehnte Nachricht aus Mainz: "Wir haben mit dem ersten Schritt der Impfstoffproduktion in unserer Produktionsstätte in Marburg begonnen – der Herstellung der mRNA, dem aktiven pharmazeutischen Wirkstoff des Pfizer-Biontech COVID-19-Impfstoffs." Das teilte Biontech mit. Das Unternehmen startete die Wirkstoffherstellung, nachdem das Regierungspräsidium Darmstadt die neue Herstellungserlaubnis für die umgebaute Anlage in Marburg erteilt hatte.
Die Produktionsprozesse der neuen Anlagen müssen noch von der europäischen Arzneimittelbehörde EMA genehmigt werden. Daten von ersten Produktionschargen sowie von Validierungsprozessen werden laut Biontech im Februar und März eingereicht. Nach einer Zulassung durch die EMA könnte der Wirkstoff dann an die Partnerstandorte geliefert und dort formuliert sowie abgefüllt werden. Eine einzelne Charge der mRNA in der aktuellen Größe reiche für die Produktion von acht Millionen Impfstoffdosen. Dann erfolgt die Verteilung an die Impfstellen, wie es mit den Regierungen vereinbart ist, teilte Biontech mit. Die ersten am Standort Marburg hergestellten Impfstoffe sollen Anfang April ausgeliefert werden.
Sobald das neue Werk betriebsbereit ist, wird es laut Biontech mit einer jährlichen Produktionskapazität von bis zu 750 Millionen Dosen eine der größten mRNA-Produktionsstätten in Europa sein. Es sei geplant, dort im ersten Halbjahr 2021 bis zu 250 Millionen Dosen BNT162b2 zu produzieren. Die Qualität des finalen Impfstoffs wird von zwei Laboren analysiert: Biontechs Qualitätskontrolllabor in Idar-Oberstein und dem offiziellen Labor zur Arzneimittel-Chargenprüfung (in Deutschland das Paul-Ehrlich-Institut).
Biontech und Pfizer haben ihre Produktionskapazität für 2021 nach eigenen Angaben auf bis zu zwei Milliarden Dosen erhöht. Dies sei gelungen, indem Produktionsprozesse optimiert, neue Produktionsstätten erichtet, Auftragsfertiger eingebunden sowie die Entnahme von sechs Impfdosen pro Flasche möglich gemacht worden seien.
Biontech hatte die früheren Behringwerke in Marburg im vergangenen Jahr von Novartis übernommen.
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