Präzise auf den Punkt
Ingenieure haben eine Zentrifuge entwickelt, die schnelldrehende Festwinkelrotoren präzise auf den Punkt stoppt – ein bahnbrechender Schritt. Damit können erstmals Applikationen, bei denen hohe g-Werte vonnöten sind, automatisiert werden.
In der Fertigungshalle dreht es sich – langsam oder schnell. Zentrifugen in unterschiedlichen Größen werden jeweils mit mehreren Rotoren für ein Final Test Certificate geprüft. Das ist Routine. Aber Herolab stellt sich immer wieder neuen Herausforderungen. So schon in der Vergangenheit, als Automatisierung in immer mehr Laboren und Produktionsstätten in den Life Sciences langsam zur Realität wurde. Der Transport von Proben oder das Pipettieren erfolgte nicht mehr manuell, stattdessen übernahmen Roboter die Aufgaben, auch in der Zentrifugation. Roboter bestücken die Rotoren der Zentrifugen. Das ist der monotone, wiederkehrende Schritt in Hochdurchsatzlaboren oder der Produktion. Aber: Der Roboter muss die Position kennen, um die Proben gezielt entnehmen zu können. Das heißt, der Rotor der Zentrifuge muss an einer definierten Position halten: Präzise auf den Punkt.
Stopp für Ausschwingrotoren
Die von Herolab entwickelte RobotCen vereint die Vorteile einer Universalzentrifuge mit den besonderen Anforderungen an die Laborautomation. Die Steuerung der Zentrifuge dirigiert den Rotor exakt in die vordefinierte Position, eine Luke im Deckel öffnet sich, der Roboterarm übernimmt dann die automatisierte Be- oder Entladung. Diese Technik wurde von mehreren Zentrifugenherstellern für Ausschwingrotoren entwickelt. Bereits vor vielen Jahren lieferte Herolab die ersten Roboter-gesteuerten Zentrifugen, auch Robotic-Zentrifugen genannt, aus dem baden-württembergischen Wiesloch an Kunden. Diese 24/7-Zentrifugen überzeugten und überzeugen durch ihre Zuverlässigkeit.
Stopp für Festwinkelrotoren
Doch immer mehr Kunden fragten nach höheren g-Werten (RZB) für automatisierte Zentrifugationen. „Herolab ist bekannt für innovative und flexible Lösungen und reagiert, wenn immer möglich, auf die Anfragen von Kundenseite“, so Geschäftsführer Erhard Knorr. Die Techniker machten sich Gedanken, fragten bei vielen Firmen nach Bauteilen und hatten schließlich die Lösung. Jetzt konnte die neue RobotCen angeboten werden: Automatisierte Zentrifugation wahlweise mit Ausschwingrotor oder Festwinkelrotor.
Die Standard-RobotCen ist eine kleine Standzentrifuge mit der Möglichkeit, Festwinkelrotoren mit Volumina bis 6 x 250 ml zu fahren (10.000 min-1, 16.211 x g) oder den Ausschwingrotor mit 4 x 500ml. Individuelle Konfigurationen, auch größere Volumina in größeren Ausführungen der RobotCen, sind je nach Laboranforderung möglich. Die neueste Ausführung ist die RobotCen mit Inertisierung der Zentrifugierkammer. Die Stickstoffspülung wird doppelt überwacht, zum einen durch ein Überdruckkapselungssystem und zum anderen durch eine Sauerstoffsonde. „Life-Sciences-Labore, vor allem auch Labore in der pharmazeutischen Forschung freuen sich über diese Möglichkeiten“, resümiert Knorr.
Dieser Gastbeitrag ist dem LABORWELT-Spezial der Ausgabe 1/2022 von |transkript entnommen.