Mond, Krebs und viel Kohle
Seit sich der umtriebige deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn auf sein Ressort fokussiert, produziert er mit seinen Vorschlägen und Initiativen Schlagzeilen in Serie. Beim Weltwirtschaftsforum in Davos war es mal wieder soweit: „Andere fliegen zum Mond, wir wollen den Krebs besiegen!“ Damit verglich er zwar – mutmaßlich bewusst – die berühmten Äpfel und Birnen, doch gelang es ihm, sowohl die soeben ausgerufene „Nationale Dekade gegen den Krebs“ in die Medien zu hieven als auch seine Ministerkollegin vom Forschungsressort in den Schatten zu stellen. Dass Krebs für die alternden Gesellschaften auf der Welt zu einem immer größeren Problem wird, zeigt folgende in Davos zitierte Zahl: 2018 wurden mehr als 18 Mio. Neu-erkrankungen diagnostiziert, fast 10 Mio. Menschen starben an einer der vielen verschiedenen Formen des Krebses. In diesem Wettlauf mit dem Tod ist eine Dekade wahrscheinlich eine angemessene Zeitspanne – bei anderen Neuigkeiten habe ich da so meine Zweifel. 20 Jahre soll der Ausstieg aus der Kohleverstromung in Deutschland noch dauern. Klingt das danach, dass „die Politik“ den Klimaschutz als dringlich betrachtet? Ein kleiner Zeitvergleich: 1949 lag die halbe Welt noch in den Trümmern des zweiten Weltkrieges, 1969 landeten die ersten Menschen auf dem Mond. Das zeigt, was die Menschheit leisten kann, wenn sie wirklich will. In Deutschland gewöhnt man sich offenbar an das Schneckentempo. Man darf gespannt sein, ob die von der Regierung für 2019 versprochene Agenda „Von der Biologie zur Innovation“ denn in diesem Jahr wirklich kommt. Und wie sie dann aussieht. Der Kohlekompromiss lässt mich, obwohl grundsätzlich optimistisch gestimmt, derzeit wenig erwarten: Marktwirtschaftliche Elemente sind dort Fehlanzeige, 40 Mrd. Euro „Strukturhilfen“ hören sich eher nach Planwirtschaft an. Und auch auf die Gefahr hin, selbst in die Äpfel-und-Birnen-Falle zu tappen: 20.000 Menschen sollen noch in der Kohleindustrie arbeiten. 40.000.000.000 geteilt durch 20.000 ...
Auch in Österreich ist sicherlich nicht alles Gold, was glänzt. Doch wie sich die Life-Sciences-Branche im Alpenland gemausert hat, spricht für klare Prioritätensetzung, gute Entscheidungen sowie engagierte Wissenschaftler und Unternehmer.
Wer die Zwangsabgabe-finanzierten Staatsmedien als Hauptinformationsquelle nutzt, kann seit geraumer Zeit den Eindruck bekommen, es gehe bei uns nur noch um Mieten, Renten, Wohnungsbau, die heilige Kuh namens Auto, Streiks und die AfD. Das Volk der Aktienmuffel interessiert sich für die Wirtschaft im Allgemeinen und für die Börse im Besonderen sowieso nicht. Dabei findet man dort immer wieder Überraschendes: Um 13% legte der M-Dax-Wert Sartorius zu, als bekannt wurde, dass im vergangenen Jahr der Umsatz um mehr als 13% und der Gewinn um 22% anstiegen – überwiegend mit Biotechnik! Oder wussten Sie, dass der Börsenkandidat Biontech aus Mainz schon über 1.000 Beschäftigte hat? Biotechnologie Made in Germany.