Bayer reduziert Zahl der Mitarbeiter
Ein „signifikanter“ Teil der betroffenen 12.000 Stellen betrifft Deutschland. Betriebsbedingte Kündigungen soll es allerdings aufgrund einer neuen Betriebsvereinbarung bis Ende 2025 nicht geben. „Mit den Maßnahmen, die wir jetzt angehen, schaffen wir die Voraussetzungen, effizienter und agiler zu werden und die Ertragskraft von Bayer nachhaltig zu steigern“, sagte der Vorstandsvorsitzende Werner Baumann bei der Vorstellung der Effizienz- und Strukturmaßnahmen Ende November.
Weiterhin geht Bayer das Projekt an, die Tiermedizinsparte zu verkaufen. Sie sorgt für einen Umsatz von 1,6 Mrd. Euro im Jahr und könnte einen Verkaufserlös von bis zu 7 Mrd. Euro bringen.
Die Stellenstreichungen betreffen alle Geschäftsfelder. Da Bayer in der Pharmaforschung vermehrt auf Forschungspartnerschaften und externe Innovationen setzt, werden dort rund 900 Arbeitsplätze wegfallen. Laut Informationen der Wirtschaftswoche lief das Optimierungsprogramm im Pharmabereich unter dem Codenamen „Super Bowl“. Am Pharmaproduktionsstandort Wuppertal fallen durch Verlagerungen nach Berkeley in den USA 350 Stellen weg. Eine neu gebaute Anlage zur Herstellung des Blutgerinnungswirkstoffs Faktor VIII soll gar nicht erst in Betrieb gehen.
Die kriselnde Sparte rezeptfreie Medikamente (Consumer Health) soll mehr als 1.000 Stellen verlieren und die nach der Integration von Monsanto stark gewachsene Sparte Agrarchemie 4.100. Hinzu kommen 5.500 bis 6.000 Stellenstreichungen in übergreifenden Konzernbereichen.
Die geplanten Maßnahmen zur Verbesserung der Kostenstruktur führten zu keiner Kurserholung. Nach Meinung einiger Analysten gehen die Maßnahmen nicht weit genug. So war zum Beispiel erwartet worden, dass Bayer nicht nur das Tiermedizin-, sondern auch das Consumer-Health-Geschäft verkauft.
© transkript.de/ml