MTZ-Award für Medizinische Systembiologie
Seit 2008 vergibt die Monika- und Thomas Zimmermann-Stiftung alle zwei Jahre den mit 10.000 Euro dotierten MTZ-Award for Medical Systems Biology in Kooperation mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung. Auf der Internationalen Konferenz Systems Biology of Mammalian Cells Anfang Juli in Bremen, unter Schirmherrschaft von Bundesforschungsministerin Anja Karliczek, wurde die Auszeichnung überreicht. In diesem Jahr ging sie an Dr. Helge Haß und Dr. Bernhard Steiert, die beide am Physikalischen Institut der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg forschen. Haß beschäftigte sich in seiner Dissertation mit dem Zusammenspiel verschiedener Rezeptoren auf der Zelloberfläche und stellte im mathematischen Modell den Einfluss auf die Krebstherapie dar. Dabei gelang es ihm, deutlich verbesserte Vorhersagen über die Effektivität einer Therapie zu treffen. Steiert suchte nach Verbesserungsmöglichkeiten für die Medikamentenentwicklung und die personalisierte Behandlung bei Erkrankungen wie Blutarmut. Aufgrund seiner Berechnungen konnte er für die Patienten jeweils die genau auf ihren Fall abgestimmte Medikamentendosierung sowie den besten Verabreichungszeitpunkt bestimmen. Das Thema von Dr. Christoph Thiel (Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen) ist die Medikamententoxizität, ein großes Problem in der Medikamentenentwicklung. Bisher fehlt die Möglichkeit, die Ergebnisse von In-vitro-Experimenten in eine Patientensituation zu übertragen. Der Bioinformatiker präsentierte in seiner Arbeit einen neuen translationalen Ansatz, der in drei unterschiedlichen Studien angewendet wurde und neue Einblicke in die Medikamententoxizität in einem Patientenkontext brachte. Das kann zu mehr Patientensicherheit in der Arzneimittelentwicklung beitragen.
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