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COVID-19: neue Medikamente und Notfallzulassung für Pfizer-Pille

17.12.2021

Die EU-Arzneimittelagentur EMA empfiehlt drei neue Medikamente für die Behandlung von COVID- Patienten: Kineret (SOBI) und Xevudy (GSK/Vir/HumabsBiomed) und als Notfallmedikament Paxlovid (Pfizer). Eine formelle Genehmigung in der gesamten EU steht dafür noch aus, ebenso die der EU-Kommission.

Der monoklonale Antikörper Xevudy (Sotrovimab) der Hersteller GlaxoSmithKline und Vir Biotechnology wurde ursprünglich von der Schweizer Biotechnologiefirma HumabsBiomed entwickelt, inzwischen übernommen von Vir Biotechnology. Er kann nach Expertenansicht bei COVID-Patienten ab zwölf Jahren eine Verschlechterung des Zustandes verhindern.

Laborstudien deuteten darauf hin, dass Xevudy auch gegen die Omikron-Variante wirksam ist. Die EMA hatte sich zuvor bereits positiv über das Mittel geäußert, so dass es bereits in einigen EU-Mitgliedstaaten verschrieben wird.

Das Präparat Kineret könne Patienten mit Lungenentzündung gegeben werden, die Sauerstoff benötigten. Es ist in der EU bereits als Mittel gegen Entzündungen (rheumatoide Arthritis) zugelassen und fällt damit wie das kürzlich zugelassene Medikament RoActemra (Roche) in die Kategorie der "repurposed drugs", die eine Indikationserweiterung ihres Einsatzgebietes erhalten haben. Das Mittel des schwedischen Herstellers Orphan Biovitrum AB (SOBI) kann nach Angaben der EMA auch bei COVID-19-Patienten Entzündungen reduzieren und schwere Schäden an Atemwegen verhindern.

Notfallzulassung für Paxlovid

In Bezug auf die "Pfizer-Pille" teilte die EMA nun mit, dass das in der EU noch nicht zugelassene Arzneimittel zur Behandlung von erwachsenen COVID-19-Patienten eingesetzt werden darf, die nicht mit Sauerstoff versorgt werden müssen und bei denen ein hohes Risiko für einen schweren Verlauf besteht. Das Medikament solle so bald wie möglich nach der Diagnose und innerhalb von fünf Tagen nach Auftreten der ersten Symptome verabreicht werden.

Stella Kyriakides, EU-Kommissarin für Gesundheit, begrüßte die Empfehlung der EMA, da damit nun eine breitere Palette von Medikamenten zur Verfügung stehe. In den nächsten Monaten würden weitere folgen. Damit erreiche die EU das selbstgesteckte Ziel, bis zum Jahresende 2021 "drei bis fünf" Therapeutika gegen COVID-19 zur Verfügung stellen zu können. Auf der Prioritätenliste der EU standen dabei zehn aussichtsreiche Kandidaten, von denen nun fünf (notfall)zugelassen sind und vier weitere im engeren Auswahlkreis. Das Vorhaben von Atea/Roche ist unterdessen aus dieser Liste herausgefallen.

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