DAX-Neuling Sartorius glänzt mit Zahlen und Prognose

Das operative Ergebnis (Ebitda) von Sartorius schnellte sogar um 77% auf 866 Mio. Euro hoch und die operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) verbesserte sich auf 34% (2020: 29). „Der Bedarf an Produkten für Coronavirus-Impfstoffe und Coronatests hat dabei eine deutlich verstärkende, allerdings keine dominante Rolle gespielt“, so Vorstandschef Joachim Kreuzburg. Nach Unternehmensangaben trug das Geschäft mit der Corona-Pandemie in den ersten neun Monaten rund ein Fünftel zum Umsatzwachstum bei. „Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage nach unseren Produkten für die Impfstoffherstellung im nächsten Jahr auf dem Niveau von 2021 bleibt“, sagte Kreuzburg der Nachrichtenagentur Reuters.

Sartorius profitiert doppelt von der Pandemie: Der Konzern rüstet Pharma- und Forschungslabore aus, die mit Corona-Tests noch immer gut beschäftigt sind. Zudem produziert er Technologien und Materialien zur Herstellung von Biopharmazeutika (auch Corona-Impfstoffe) und hat sich mit dem Single-use-Bioreaktor gerade im Bereich der Zell- und Gentherapie gut etabliert. Die Sparte, zu der auch die französische Tochter Sartorius Stedim Biotech gehört, liefert inzwischen drei Viertel des Umsatzes.

Auch die Prognosen lassen sich sehen, denn im ganzen Jahr 2021 soll das Umsatzwachstum bei +45% liegen, insgesamt bei dann etwa 3,4 Mrd. Euro. Bis 2025 kalkuliert das Unternehmen mit einem Umsatzwachstum auf 5 Mrd. Euro. Das Wachstum schlägt sich auch überaus deutlich positiv bei den Beschäftigtenzahlen nieder; alleine seit Jahresbeginn hat Sartorius 2.300 neue Mitarbeiter eingestellt und damit die Belegschaft auf 13.000 erhöht, zudem sind noch weitere 1.000 neue Stellen geplant.

Offen für Neues - Innovationen gesucht

Neue Wege geht das Unternehmen auch im Bereich Novel Food und bietet sich den rasant aus dem Boden sprießenden Start-ups für die Kultivierung von „zellulären Produkten“ wie Fleisch oder andere auf Pflanzenbasis angelegten Speiseerlebnisse als Fermentier-Experte an. Die Verleihung des "Overall Best Bioprocessing Supplier” auf den European Bioprocessing Excellence Awards 2021 reiht sich da nahtlos ein.

Mit der LifeScience Factory in Göttingen schlägt der Laborausstatter nun die Brücke zur Start-up-Szene. In perfekt ausgestatteten Laboren sollen sich dort ab 2022 junge Kreative tummeln und (noch mehr) frischen Wind in das Ökosystem bringen.

©|transkript.de/gkä