Empfehlungen zum Genome Editing

Genome Editing ermöglicht Eingriffe in die DNA und das zielgerichteter und genauer als bisher. Diese Technologie hat die Grundlagenforschung umgekrempelt und wird aller Voraussicht nach auch Auswirkungen in der Breite der Gesellschaft haben. Die TA-SWISS hat sich mit der Genomeditierung beschäftigt und die möglichen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, ökologischen, ethischen, rechtlichen und politischen Gesichtspunkte analysiert. In der Ende August vorgelegten Studie werden auch Empfehlungen für unterschiedliche Anwendungsbereiche formuliert.  

Drei Empfehlungen betreffen allgemeine Herausforderungen:

1) Zuerst sollten die Unklarheiten benannt werden und eine konstruktive Debatte stattfinden. Vor allem die Wissenschaft, die Medien und die Politik sind gefordert, klare Grenzen des Genome Editing aufzuzeigen.

2) Die Unklarheiten und Unsicherheiten müssen offen kommuniziert werden. Die Auswirkungen von Genome Editing soll so für unterschiedliche Zwecke besser eingeschätzt werden.

3) Von den zuständigen Aufsichtsbehörden des Bundes sollten angemessene wissenschaftliche Standards erarbeitet werden. Entsprechende Richtlinien für die Messung von Off- und On-Target-Effekten müssen klar definiert werden.

Außerdem empfiehlt der Leitungsausschuss der TA-SWISS:

4) die Rückverfolgbarkeit für Konsumenten sicherzustellen – auch wenn der Nachweis einer Genomeditierung bei einem Produkt unter Umständen kaum gelingen dürfte,

5) die Herausforderungen der Finanzierung somatischer Gentherapien rasch und breit zu diskutieren sowie politisch zu lösen,

6) keine unnötigen und unkontrollierbaren Eingriffe durchzuführen und sich bei Anwendungen wie dem Keimbahneingriff, der Xenotransplantation oder dem Gene Drive zurückzuhalten,

7) mögliche Chancen für insbesondere die Pharma- und Biotech-Industrie in der Schweiz, aber auch für die heimische Lebensmittelwirtschaft zu berücksichtigen.