Immatics schließt nächsten Milliardendeal

Wie bei der vor einem Jahr zu ähnlichen Konditionen geschlossenen Kooperation mit dem dänischen Antikörperspezialisten Genmab A/S soll Immatics drei Entwicklungsprogramme durch die Präklinik bringen. Bei Celgene liegt dann die Entscheidung, ob diese drei Programme übernommen werden oder nicht. Im Falle der Übernahme winken Immatics je Programm 505 Mio. US-Dollar an Meilensteinzahlungen plus zusätzlich Umsatzbeteiligungen, sollten es Kandidaten bis zum Markteintritt schaffen. Die alleinige Verantwortung für die weitere weltweite Entwicklung, Herstellung und Vermarktung der TCR-T-Zelltherapien liegt dann bei Celgene. Mit einer Einschränkung: Immatics behielte dann zumindest noch „bestimmte Rechte an der frühphasigen Entwicklung für ausgewählte TCR-T-Zelltherapien, die sich aus der Zusammenarbeit ergeben”.

2015 hatte sich die Immatics Biotechnologies GmbH weg von Krebsimpfstoffen hin zu bispezifischen T-Zell-Rezeptoren (TCR) und adoptiven T-Zelltherapien gewendet. CBO Rainer Kramer erklärte die Hintergründe exklusiv in einem Interview mit |transkript. Während Immatics bei der erwähnten Genmab-Kooperation seine bispezifische T-Zell-Rezeptor (TCR)-Technologieplattform nutzt, um sogenannte bispezifische T-Zell engagierende Rezeptormoleküle, TCER genannt, zu entwickeln, interessiert sich Celgene nur für die TCR-T-Technologie – also für eine Zelltherapie. 

Der Strategieschwenk hin zu adoptiven Zelltherapien begann 2015 mit der Gründung von Immatics US Inc. in den USA – gemeinsam mit dem University of Texas MD Anderson Cancer Center. Die TCR-T-Programme (T-Cell Receptor Engineered T-Cell Therapy) werden von Immatics gegen Zielstrukturen bei soliden Tumoren entwickelt, die mit der hauseigenen XPRESIDENT^®-Technologie entdeckt wurden. TCR-T-Zelltherapien gelten als vielversprechende Technologie zur Bekämpfung solider Tumore, da sie auf ein breiteres Spektrum von Antigenen abzielen als zum Beispiel CAR-T-Zelltherapien, die auf Oberflächenproteine beschränkt sind. Es gibt Anzeichen dafür, dass TCR-T-Zellen Tumore gut infiltrieren können.

Die letzte Finanzierungsrunde von Immatics liegt bereits einige Zeit zurück: Vor knapp zwei Jahren wurde die Serie E-Runde um 49,3 Mio. Euro erweitert und anschließend geschlossen.

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