
4 Mio. Euro für Neurowissenschaftler Karl Deisseroth
Deisseroth erforscht gemeinsam mit seinem 35köpfigen Team Veränderungen der Hirnstruktur, die bei psychischen Erkrankungen auftreten. Rund 20 Prozent der Menschen in Europa und den USA sind derzeit von diesen Erkrankungen betroffen. Ihre Zahl steigt und damit auch die Belastung für sie selbst, ihre Angehörigen und die Gesellschaft. Den Else Kröner Fresenius Preis für Medizinische Forschung 2017 erhielt der Neurowissenschaftler und Psychiater für seine Entdeckungen in der Optogenetik, bei der die Aktivität von Nervenzellen mittels Licht kontrolliert wird, und der Hydrogel-Gewebe-Chemie, durch die die Netzwerke der Nervenzellen sichtbar gemacht werden können, sowie seine wissenschaftliche Arbeit zu neuronalen Schaltkreisen bei Depressionen. Diese Forschungen können nun fortgeführt werden, denn von den 4 Mio. Euro, mit denen der Preis dotiert ist, sollen 90 Prozent in die Arbeit seines Labors fließen.
Seine wissenschaftliche Karriere begann Deisseroth (45) als Professor für Biotechnologie und Psychiatrie an der Universität von Stanford. Er wurde 2012 in die National Academy of Sciences aufgenommen. 2014 begann er seine Arbeit für das Howard Hughes Medical Institute und wurde Mitglied der Leopoldina, der Nationalen Akademie der Wissenschaften Deutschlands. 2013 gehörte er zu den führenden Wissenschaftlern in der U.S.BRAIN-Initiative, die von Neurowissenschaftlern und der Obama-Regierung ins Leben gerufen wurde.
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