PERSONALIA
Foto: Alfred-Wegener-Institut/Kerstin Rolfes

Alfred-Wegener-Institut mit neuer Direktorin

Prof. Dr. Antje Boetius hat Anfang November die Leitung des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven übernommen.

Die Tiefseeforscherin folgte damit auf die langjährige Direktorin Prof. Dr. Karin Lochte. Boetius war im Rahmen ihrer Doktorarbeit von 1993 bis 1996 bereits am AWI tätig, 2001 wurde sie dort Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Geologie und leitete verschiedene Verbundprojekte in Deutschland und der Europäischen Union in den Bereichen Biogeochemie und Mikrobiologie des Methans im Meer. Im selben Jahr wurde Boetius Assistenz-Professorin an der Jacobs-Universität Bremen und erhielt zwei Jahre später einen Lehrstuhl als außerordentliche Professorin. Außerdem übernahm sie 2003 die Leitung der Forschungsgruppe „Mikrobielle Habitate“ am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie in Bremen.

Seit 2008 leitet Boetius die Helmholtz-Max-Planck-Brückengruppe für Tiefsee-Ökologie und -Technologie, in der Wissenschaftler und Ingenieure des AWI und vom MPI für Marine Mikrobiologie Bremen zusammenarbeiten. Sie lehrt an der Universität Bremen und ist Vizedirektorin des Zentrums für Marine Umweltwissenschaften – Marum.

Aufgrund ihres Engagements in Kommissionen sowie im Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft und im Wissenschaftsrat bringt Boetius umfangreiche Erfahrungen im Wissenschaftsmanagement und auch gute Kontakte in die Politik mit.

Der wissenschaftliche Fokus der Forscherin liegt auf dem Wandel der marinen Ökosysteme, speziell im Arktischen Ozean. Sie nahm an zahlreichen meeresbiologischen Expeditionen teil, von denen sie etliche leitete. Für ihre Arbeit wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet. So erhielt sie 2008 den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis, 2014 den Wissenschaftspreis der Hector-Stiftung und im Frühjahr dieses Jahres die Copernicus- sowie die Carl-Friedrich-Gauß-Medaille.

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