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Foto: DAIG/Annette Haberl

Deutscher Aids-Preis 2017

Jun.-Professorin Christine Goffinet und ihre Kolleginnen erforschen die Zusammenarbeit von Immunzellen und erhielten dafür Mitte Juni den mit 10.000 Euro dotierten Deutschen Aids-Preis.

Goffinet, Leiterin der Arbeitsgruppe Angeborene Immunität und Virale Evasion am Institut für Experimentelle Virologie, Dr. Shuting Xu und Dr. Aurélie Ducroux erforschen die „molekularen Alarmanlagen“ von Zellen. Dabei entdeckten sie, wie unterschiedliche Immunzellen bei der Abwehr des HI-Virus zusammenarbeiten. Infizierte T-Zellen bilden eine Brücke zu Makrophagen und aktivieren dort das antivirale Alarmsystem. Die Forscherinnen gehen davon aus, dass diese Abläufe auch bei anderen Virusinfektionen stattfinden. Ihr Ziel ist es nun herauszufinden, ob sich aus dem Mechanismus Therapiemöglichkeiten ableiten lassen oder gar vorbeugende Maßnahmen.

Der Deutsche Aids-Preis wurde anlässlich des Deutsch-Österreichischen Aids-Kongresses von der Deutschen Aids-Gesellschaft vergeben. Goffinet, Xu und Ducroux erhielten die Auszeichnung für ihre Publikation „cGAS-Mediated Innate Immunity Spreads Intercellularly through HIV-1 Env-Induced Membrane Fusion Sites” in der Fachzeitschrift Cell Host & Microbe.

Das Institut für Experimentelle Virologie gehört zum TWINCORE Zentrum für Experimentelle und klinische Infektionsforschung in Hannover. Hier haben sich Mediziner und Grundlagenwissenschaftler verschiedener Richtungen zusammengeschlossen, um gemeinsam die Infektionsforschung voranzubringen und neue Strategien gegen Infektionen zu erarbeiten. TWINCORE ist eine gemeinsame Einrichtung der Medizinischen Hochschule Hannover und des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung.

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