PERSONALIA
Foto: Fraunhofer IGB

Innovatorin unter 35

Dr. Svenja Hinderer vom Fraunhofer-Institut für Grenzflächen und Bioverfahrenstechnik IGB in Stuttgart gehört zu den zehn deutschen Innovatoren unter 35.

Die Chemikerin überzeugte die Jury des Wissenschaftsmagazins Technology Review (ein Ableger der gleichnamigen Zeitschrift des Massachusetts Institute of Technology MIT) mit einem neuartigen Material für künstliche Herzklappen. Dabei handelt es sich um ein Polymer- und Proteingemisch, das im Körper des Patienten Zellen aus dem Blutstrom anlockt. Diese sollen sich auf dem Material ansiedeln. Auf diese Weise entsteht eine künstliche Herzklappe, die mitwachsen kann – ein Austausch der Herzklappe wäre nicht mehr notwendig. Kindern und Jugendlichen könnten damit belastende Operationen erspart bleiben. Für die Herstellung des Materials nutzt Hinderer das Verfahren des Elektrospinnens. Dabei werden in einem elektrischen Feld sehr dünne Polymerfasern aus Polymerlösungen hergestellt. An der Entwicklung des Materials arbeitet sie schon seit ihrer Promotion – 2015 erhielt sie dafür den Studienpreis der Körber-Stiftung. In der Abteilung Zell- und Tissue Engineering des IGB führt Hinderer ihre Forschungsarbeit nun fort.

Die deutsche Innovatoren-Liste wird seit vier Jahren von Technology Review erstellt. Auf der US-amerikanischen Liste fanden sich bereits prominente Namen wie Facebook-Gründer Mark Zuckerberg und Google-Entwickler Larry Page.

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