
Leipziger Biophysiker erhält zweiten ERC-Grant
Seidels Ziel ist es, die Genschere CRISPR/Cas-9 präziser zu machen. Zurzeit kann es passieren, dass sie die falschen Gene ausschaltet oder ersetzt und so ungewollte Änderungen im Erbgut entstehen. Der Biophysiker und seine Kollegen von der Universität Leipzig wollen herausfinden, wie es dazu kommt und wie es verhindert werden kann. Dafür nutzen sie ein Magnetfeld, in das einzelne DNA-Moleküle eingespannt und langgezogen werden. Mit einem hochauflösenden Mikroskop messen die Wissenschaftler, wo und wie das CRISPR-System genau an einer bestimmten DNA-Stelle ansetzt und warum es manchmal auch die falsche Stelle wählt. Aus ihren Ergebnissen soll ein physikalisches Modell entstehen, das zeigt, wie schnell CRISPR an bestimmte Stellen der DNA bindet. Die Wissenschaftler hoffen, aufgrund ihrer Erkenntnisse Veränderungen an der Genschere vornehmen zu können, damit sie präziser schneidet.
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