PERSONALIA
Foto: Medizinische Fakultät, Universität Leipzig

Leipziger Forscher ausgezeichnet

Für seine mehr als 30jährige Forschung zum Lymphdrüsenkrebs (Hodgkin-Lymphom) erhielt Dr. Dirk Hasenclever (Universität Leipzig) den Günther-Schellong-Preis.

Der gebürtige Aachener gehört zu den renommiertesten Wissenschaftlern auf seinem Forschungsfeld. Er promovierte 1995 an der Medizinischen Fakultät in Köln mit einem Modell zur Entwicklung von Chemotherapien gegen das Hodgkin-Lymphom. Eine auf diesem Modell beruhende neue Chemotherapie verbesserte bei Erwachsenen die Fünf-Jahres-Raten ohne Rückfall um 15%. International wird ein nach dem Biometriker benanntes System zur Risikoeinschätzung bei Lymphdrüsenkrebs verwendet, der „Hasenclever“-Score.

Seit 2002 konzentriert Hasenclever seine Arbeit auf die Behandlung von Kindern und Jugendlichen, die an der bösartigen Erkrankung des lymphatischen Systems leiden. Ziel ist es, die Krankheit zu heilen, und dabei möglichst wenig Chemotherapie und Bestrahlung einzusetzen, um die Folgen für den heranwachsenden Organismus so gering wie möglich zu halten. Im Rahmen der EuroNet-PHL-Gruppe (European Network for Paediatric Hodgkin’s Lymphoma) verantwortet den Bereich Biometrie bei großangelegten klinischen Studien. Diese werden betreut durch das Zentrum für Klinische Studien der Universität Leipzig und das ebenfalls dort angesiedelte Institut für medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie, an dem Hasenclever tätig ist. Der Preis ist nach dem 2015 verstorbenen Kinderarzt Günther Schellong benannt und wird alle drei Jahre anlässlich der ISCAYAL-Konferenzen verliehen, auf denen sich die internationale Forscherszene auf dem Gebiet des Hodgkin-Lymphoms bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen trifft. Der Preis ist nicht dortiert. Es handelt sich um einen Ehrenring, der dem Preisträger überreicht wird.

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