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Nachwuchsforschungspreis Leberkrebs

Dr. Tobias Eggert von der Medizinischen Hochschule Hannover erhielt Mitte September den mit 10.000 Euro dotierten Nachwuchsforschungspreis Leberkrebs der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) e.V.

Eggert konnte zeigen, dass das Zytokin CCL2 je nach Situation zum Tumorwachstum oder auch zu dessen Hemmung beitragen kann. Geschädigte Leberzellen, deren Zellzyklus gestoppt wurde und die so in ihrem Wachstum und in ihrer Vermehrung behindert werden, können zu einem Tumorwachstum führen. Sie geben innerhalb ihres Stoffwechsels Zytokine (darunter CCL2) in ihre Umgebung ab. Liegen in einer Leber keine Tumorzellen vor, entstehen Fresszellen (Makrophagen), die diese geschädigten Zellen beseitigen. Es kommt nicht zu einem Tumor. Sind in der Leber jedoch sowohl gestörte Zellen als auch ein wachsender Tumor vorhanden, fördert CCL2 die Infiltration durch unreife Myelidzellen (die normalerweise zu Makrophagen heranreifen). Der Tumor verhindert diese Heranreifung und damit eine Bekämpfung des Tumors durch das Immunsystem. Eggerts Erkenntnisse könnten zu einer besseren Therapie von Patienten mit Lebererkrankungen beitragen. Der nur schwer zu behandelnde Leberkrebs gehört zu den zehn häufigsten Krebsarten, die zum Tod führen.

Der Nachwuchsforschungspreis Leberkrebs wurde 2017 zum vierten Mal vergeben. Das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro wird von Bayer zur Verfügung gestellt.

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