Green Elephant mit neuem Zellkultur-Gefäß
Die Gießener wollen den Zellkulturmarkt regelrecht aufrollen mit ihrer Erfindung einer neuen Rollerflasche, der "CellScrew". Darin können adhärente Zellen nicht nur an den Gefäßwänden, sondern wie auf einer Schraube angeordnet auf insgesamt mehr Fläche pro Volumen angezüchtet werden. Das patentierte neuartige Zellkultivierungssystem von Green Elephant Biotech ist mit üblicherweise verwendetem Equipment kompatibel, benötigt also keine zusätzlichen Investitionen.
Wozu aber der "grüne Elefant"? Das erklärte Gründer Joel Eichmann (im Foto rechts) der |transkript.de-Redaktion auf Nachfrage: "Erstmal wollten wir nicht noch ein weiteres Biotech Start-up mit 'Cell', 'Gene' oder 'Omics' im Namen sein. Und warum dann ein Elefant? Es ist kein Geheimnis, dass die Pharmabranche Veränderungen nur langsam umsetzt, bzw. umsetzen kann. Die großen Biotech- und Pharmaunternehmen sind echte Schwergewichte, quasi Elefanten. Wir wollen diesen Elefanten helfen, grüner zu werden. Deswegen sind die CellScrew und alle Produkte, die folgen werden, aus nachhaltigen, pflanzenbasierten Materialien gefertigt."
Die CellScrew sei erst der Anfang. Zum einen, so der Firmengründer weiter, soll das Gefäß selbst weiterentwickelt werden, denn es gebe großes Potential hinsichtlich Skalierung und Automatisierung. Die Geometrie des innovativen Zellkulturgefäßes ließe es zu, dass Befüllung, Medienwechsel oder Zellernte automatisiert werden können. Als nächster Schritt soll eine Ausstattung mit Sonden für Online-Analytik, zum Beispiel für pH- und den Gelöstsauerstoffgehalt und eventuell weiterer Parameter folgen. Weitere von der CellScrew unabhängige Produkte seien auch in der Entwicklungspipeline des jungen Unternehmens.
Sebastian Schnell, verantwortlicher Investment Manager bei BMH, sagt: „Die patentierte Lösung von Green Elephant Biotech eröffnet zahlreiche Anwendungsfälle in der aufstrebenden Gen- und Zelltherapie, von der Anwender weltweit profitieren könnten. Wir sehen hier erhebliches Wachstumspotential und unterstützen das Gründerteam deshalb gern bei seinen kommenden Unternehmensschritten.“ Die Finanzierung liegt nach Unternehmensangaben im mittleren sechsstelligen Bereich. Sie soll das Wachstum des Start-ups beschleunigen sowie anfallende Gebühren für Zertifizierungen und Patente finanzieren.
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