Neuer Stern am Radiopharmaziehimmel: Ariceum aus Berlin
Ariceum ist ein Biotech-Unternehmen in privater Hand, das ein neuartiges, erstklassiges radiopharmazeutisches Produkt für die Diagnose und gezielte Strahlentherapie bestimmter schwer behandelbarer Krebsarten entwickelt. Das Unternehmen wurde von EQT Life Sciences (ehemals LSP) und HealthCap gegründet, die auch die überzeichnete Finanzierungsrunde anführten, an der sich Pureos Bioventures ebenfalls beteiligte. Ipsen übertrug Vermögensgegenstände und alle Rechte an diesen auf das Unternehmen.
Zum Unternehmen und der Finanzierungsrunde wurde bereits ausführlich berichtet. Die Redaktion sprach über das Besondere an diesem Start-up und warum sich genau dort so erfahrene Unternehmensmanager und die ebenso erfahrenen Investoren zusammengefunden haben mit CEO Manfred Rüdiger und Investorin Karin Kleinhans (EQT Lifesciences).
Ariceum ist ein Biotech-Unternehmen in privater Hand, das ein neuartiges, erstklassiges radiopharmazeutisches Produkt für die Diagnose und gezielte Strahlentherapie bestimmter schwer behandelbarer Krebsarten entwickelt. Das Unternehmen wurde von EQT Life Sciences (ehemals LSP) und HealthCap gegründet, die auch die überzeichnete Finanzierungsrunde anführten, an der sich Pureos Bioventures ebenfalls beteiligte. Ipsen übertrug Vermögensgegenstände und alle Rechte an diesen auf das Unternehmen.
|transkript.de: Glückwunsch zu 25 Mio. Euro in der Serie A. “Überzeichnet“ heißt es dazu, warum nimmt man gerade am Anfang nicht alles Geld, das man kriegen kann und macht stattdessen lieber einen Deckel drauf?
Manfred Rüdiger: 25 Mio. Euro sind eine stolze Summe, mit der man die nötigen Infrastrukturen schnell aufbauen und das Kern-Team auf- und ausbauen kann. Es wird auch den Start unserer eigenen klinischen Aktivitäten bis zu den ersten Daten ermöglichen, so dass wir anschließen können an die über 100 Patienten, die bereits insgesamt mehr als 200 Dosen unseres Moleküls erhalten haben. Wir verfügen daher über eine breite Datenlage und sehr klare Erwartungen an die weiteren Entwicklungen. Nehmen Sie es als Zeichen unserer großen Zuversicht und unseres Vertrauens in unser Lead Asset, dass wir weiteres Geld bei einer noch attraktiveren Bewertung einwerben wollen und dann ein größeres, internationales Konsortium anstreben.
|transkript.de: Radiopharmazie macht viele Schlagzeilen, gerade auch deutsche Player wie ITM und Eckert & Ziegler haben dort schon viel Aufmerksamkeit erhalten. Was ist nun das ganz Besondere an Ariceum Therapeutics, was hat die Investoren besonders überzeugt?
Karin Kleinhans: Mit Ariceum haben wir die Möglichkeit, ein Unternehmen mit einem erfahrenen Team aufzubauen, welches bereitsteht, ein Lead Asset weiterzuentwickeln, das bereits in der Klinik getestet wurde. Auch der Standort Berlin ist für ein Radiopharma-Unternehmen in Europa einzigartig. In diesem Raum hat sich Weltklasse-Expertise aufgebaut, die Ariceum nun anzapfen kann. Wir sind davon überzeugt, dass die Kombination aus einem solch erfahrenen Team und Satoreotide als Lead, die ideale Plattform für den Aufbau eines erfolgreichen Radiopharma-Unternehmens mit einer mittelfristig breiteren Pipeline und Technologie darstellt.
|transkript.de: Sie sind viel herumgekommen, Herr Rüdiger, ist das immer ein harter Schnitt von einem Unternehmen zum nächsten oder „tanzen Sie gleichzeitig auf mehreren Hochzeiten“?
Manfred Rüdiger: In der Tat hatte ich das große Glück viele Erfahrungen sammeln zu können. Ich fokussiere allerdings immer auf ein Geschäftsführungs-/Vorstandsmandat und bekleide parallel wenige Aufsichts-/Beiratsratsmandate. Das stellt sicher, dass ich nie die Investorenperspektive vergesse und gleichzeitig operativ scharf fokussiert bleibe. Wenn ich eine Firma verlasse, dann bin und war ich immer jemand mit einem „vested“ (= verbrieften) Interesse und bleibe den Firmen treu und loyal verbunden.
|transkript.de: Auf Investorenseite heißt es, Frau Kleinhans, dass viel Geld noch angelegt werden muss, gerade im vergangenen Jahr haben die Fonds viel akquirieren können. Zudem haben Sie mit der EQT Group nun eine ganz andere „fire power“. Spüren Sie einen Investmentdruck oder liegt der Druck eher darin, gute Projekte zu finden?
Karin Kleinhans: In der Tat, in diesem Jahr haben auch wir unseren jüngsten Flaggschiff-Fonds, LSP 7, mit einer Milliarde Euro geschlossen. Doch unabhängig von der Größe unseres Fonds werden wir bei der Qualität der Unternehmen, in die wir investieren, keine Kompromisse eingehen. Wir glauben, dass wir weiterhin in der Lage sind, herausragende Unternehmen zu finden und zu finanzieren, die es uns ermöglichen, ausreichend Kapital einzusetzen.
|transkript.de: Fast eine Glaubensfrage scheint zu sein, welche Technologie bei Radiopharma als die Zukunft angesehen wird, verschiedene Strahlungsarten, die Reinheit – ist aber nicht eigentlich das Target das alles Entscheidende?
Manfred Rüdiger: Wie bei allen zielgerichteten Ansätzen ist natürlich das Target ganz entscheidend. Aber selbst ein gutes Target ist nicht für jeden Ansatz geeignet. Es gibt viele Argumente, warum ein targeted radiopharmaceutical gegenüber einem ADC überlegen sein kann oder warum der EGFR nicht für CAR-T geeignet ist. Nachdem ein geeignetes Target benannt ist, macht dann eben doch die Technologie den Unterschied. In dieser Hinsicht wird von Ariceum sicher in der näheren Zukunft noch Weiteres zu berichten sein.
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