Eleva GmbH

Mooszelllinie findet breitere Anwendung

Die Freiburger Eleva setzt bei der Entwicklung von neuen Biologics auf ihre Moos-basierte Technologieplattform und ­erforscht neue Wirkstoffe in Eigenregie und mit Partnern. Eine neue Allianz mit der spanischen CDMO 3PBBIOVIAN sichert nun ­klinische Produktionskapazitäten für beide Standbeine.

transkript. Das Biomanufacturing hat sich in den Jahrzehnten stark gewandelt und Pflanzen-basierte Expression ist per se nicht neu. Wo findet Eleva dort eine passende Nische?

Andreas Schaaf. Es zeigt sich, dass sich eine signifikante Anzahl an Proteinen in CHO nicht oder nur suboptimal herstellen lässt. Als Resultat werden diese CHO-inkompatiblen Biologics, selbst wenn sie großes therapeutisches Potential hätten, schlicht ausgespart. Unsere Moos-basierte Plattform kann solche Kandidaten wieder ‚entwickelbar‘ machen. Mit unserem Factor H (CPV-104)-Programm, einem natürlichen Regulator des Komplementsystems, sind wir deshalb derzeit ‚allein auf weiter Flur‘.

transkript. Die Spezialisierung der ­CDMOs beruht auf dem hohen Vertrauen in eine bestimmte Technologie. Wie bekommt man dort mit einer neuen Technologie den Fuß in die Tür?

Schaaf. Zunächst hilft es uns, so nahe dran am ‚Arbeitspferd‘ der Branche, der CHO-Plattform, zu sein, wie es geht. Wir brauchen zum Beispiel keine Gewächshäuser wie andere Pflanzen-basierte Ansätze. Unsere Moos-Zelllinie wächst in Standard-Fermentern mit einer zusätzlichen Lichtquelle. Langfristig wollen wir die Stärken unserer eigenen Plattform weiter schärfen und letzte Limitationen adressieren. Deshalb steht die Technologie-Entwicklung bei uns auch nicht still.

transkript. Was bringt die neue Partnerschaft für Eleva?

Schaaf. Die Vorteile für uns entstehen auf zwei Ebenen. Für unsere eigene Pipeline, allen voran CPV-104, haben wir genug Material für eine erste klinische Studie beisammen, sichern uns aber jetzt schon die Produktionskapazität für Folgestudien. Gleichzeitig können wir Partner, die mit unserer Plattform Wirkstoffe entwickeln wollen, diese Kapazitäten zusätzlich anbieten. Und als dritte Komponente ist mit ­3PBIOVOAN jetzt eine erste CDMO im Markt aktiv, die auch proaktiv die Moos-Plattform pusht. Weitere CDMOs könnten folgen.

transkript. Was sagt der Markt dazu?

Schaaf. Wir führen viele Gespräche mit Biopharma-Unternehmen, deren innovative Wirkstoffklassen besonders von Moos-Expression profitieren könnten – Antikörper-basierte Therapeutika in allen modernen Ausprägungen etwa, Cytokine und generell komplexe Proteine. Ein Punkt in den Diskussionen ist stets die Sicherung von Kapazitäten für den klinischen Entwicklungsweg und den beginnen wir zu adressieren mit Allianzen wie dieser.

transkript. Welche Schritte stehen als Nächstes an?

Schaaf. Aus unserer eigenen Pipeline steht der Klinikgang von CPV-104 in einer chronischen Nierenerkrankung im Fokus. Wir erwägen auch eine Indikationserweiterung in die trockene Makuladegeneration. Ferner selektieren wir derzeit vollständig neue Moleküle, um die Pipeline zu erweitern und sind offen für Projekte aus der Industrie.

Kontakt:
Eleva GmbH
Andreas Schaaf
CSO und Geschäftsführer
aschaaf@elevabiologics.com

Entnommen aus |transkript 1/2025

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