Bayer beendet Kooperation mit Evotec
Die Rückgabe von Rechten am Medikamentenkandidaten Eliapixant löst einen Kursrutsch bei Evotec aus. Die Kooperation war bereits 2018 beendet worden. Bayer hatte die einlizenzierten Wirkstoffe selbst in die klinische Entwicklung getragen und sich nach positiven Phase II-Studiendaten zum Fortgang der Entwicklung umentschlossen.
Der Hamburger Wirkstoffforscher Evotec muss bei der Kooperation mit Bayer einen Rückschlag hinnehmen, denn die Leverkusener stellen die Entwicklung des P2X3-Antagonisten Eliapixant ein. Das Programm stammt aus einer bereits 2012 eingegangenen Forschungskooperation der beiden Unternehmen. Noch 2019 hatten sie positive Phase II-Studiendaten vermeldet. Bayer sehe jedoch nun nach der Auswertung von weiteren Studiendaten kein ausreichend hohes Nutzen-Risiko-Verhältnis mehr für den Medikamentenkandidaten gegen chronischen Husten.
An der Börse sorgte dies vor allem bei Evotec für ein kleines Beben: Nach einer minutenlangen Handelsunterbrechung sackte der Kurs um 17 Prozent auf gut 30 Euro ab. Der Handel wurde gleich darauf ein zweites Mal unterbrochen. Die Aktie schloss bei 30,47 Euro, 16 Prozent im Minus. Man kann nur vermuten, dass im Zuge etwa des beispiellosen Kurseinbruchs von facebook/Meta einige Händler übernervös reagierten. Denn dramatische Auswirkungen auf die Geschäftsperspektive von Evotec hat diese Rückgabe der Rechte an dem Entwicklungskandidaten kaum.
Evotec und Bayer waren die Multi-Target-Allianz im Oktober 2012 mit dem Ziel eingegangen, drei klinische Kandidaten zu entwickeln. Die nach damaligen Angaben beider Unternehmen erfolgreiche und produktive langfristige Allianz endete planmäßig im Jahr 2018 mit sechs präklinischen Kandidaten, von denen drei unter der Leitung von Bayer in die klinische Phase I vorangeschritten sind – so der Stand im Jahr 2019, als die positiven Phase II-Studiendaten vermeldet wurden. Aktuell hatte Evotec eher durch eine Vielzahl neuer Forschungskooperationen mit der Pharmaindustrie die Nachrichtenlage bestimmt.
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