Deutscher Gründerpreis an traceless materials

Die Hamburger traceless materials GmbH erhält für ihren bioabbaubaren Kunststoff den Deutschen Gründerpreis in der Kategorie "Start-up".

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Der Deutsche Gründerpreis von ZDF, stern, den Sparkassen und Porsche in der Kategorie Start-up ging am gestrigen Abend an die Gründerinnen von traceless materials aus Hamburg. Sie erhielten den Preis für die Entwicklung eines Bio-Granulats aus Getreide-Abfall, das fossilen Kunststoff ersetzt.

Verfahrensingenieurin Dr. Anne Lamp hat der weltweiten Plastikverschmutzung den Kampf angesagt und sich von den Vorläufern der Plastikschwemme inspirieren lassen. Denn vor dem fossilen Kunststoff war eine auf pflanzlicher Zellulose basierende Stoffgruppe bereits einmal das vorherrschende Material – etwa das Zelluloid der frühen Filmindustrie (*). Gemeinsam mit Johanna Baare (im Foto links) hat traceless materials an einem Abfallprodukt geforscht, das selbst schon "bio" ist. Lamp hat dabei einen neuen Zellulose-Stoff aus natürlichen Abfallreststoffen erfunden, der in vielen Bereichen Plastik ersetzen kann. Das „traceless“-Granulat lässt sich praktisch wie Kunststoff-Granulat verarbeiten, befindet sich in verschiedenen Pilotprojekten im Anwendungstest (etwa beim Versandhaus OTTO), und muss gerade als "bioabbaubares" Material noch einige behördliche Hürden nehmen.

Auch dabei kann die mediale Aufmerksamkeit in der großen Preisgala noch einmal nützlich sein. Gratulation nach Hamburg! Auch der Präsident der TU Hamburg, Prof. Andreas Timm-Giel, freut sich mit: „Die TU Hamburg gratuliert herzlich. Wir freuen uns mit den erfolgreichen Gründerinnen, vor allem mit unserer Absolventin Dr. Anne Lamp. Wir sehen uns mit dem Start-up traceless darin bestärkt, Gründungsaktivitäten an der TU Hamburg einen besonderen Stellenwert einzuräumen."

In der Reihe "Biopioniere" des Portals bioökonomie.de waren die Hamburgerinnen im Frühjahr ausführlich porträtiert worden.

Ausgelobt wird der Deutsche Gründerpreis von den Partnern stern, Sparkassen, ZDF und Porsche, die sich bereits seit 1997 für die Förderung des Unternehmertums und der Gründungskultur engagieren. Der Deutsche Gründerpreis wird durch ein hochkarätiges Kuratorium unterstützt, das Patenschaften für die Finalisten und Preisträger übernimmt. Förderer des Deutschen Gründerpreises sind die Bertelsmann SE & Co. KGaA, die Gruner + Jahr GmbH, die Süddeutsche Zeitung und die Versicherungen der Sparkassen. Kooperationspartner ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

©|transkript.de/gkä

(*) Ein kleiner Exkurs zu Bioplastik, warum es auch fossile bioabbaubare Kunststoffe gibt und wo die Details von der Kompostierverordnung bis zur Mülltrennung liegen, findet sich im aktuellen "Kurs- und Jahrbuch Biotechnologie" 2022.

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