In den USA: Lonza und Vertex bauen Anlage für Zelltherapien
Die Schweizer Lonza AG (SIX: LONN) und die US-amerikanische Vertex (Nasdaq: VRTX) werden bei der Prozessentwicklung und dem Scale-up für die Herstellung von Zelltherapeutika zusammenarbeiten und gemeinsam in den Bau einer neuen Anlage in Portsmouth, New Hampshire (USA), investieren, die von Lonza betrieben werden wird.
Der Schweizer Auftragshersteller Lonza und das biopharmazeutische Unternehmen Vertex investieren gemeinsam in den Bau einer neuen Produktionsanlage in Portsmouth im US-Bundesstaat New Hampshire. Dort sollen neuartige Zelltherapien für Typ-1-Diabetes hergestellt werden, die sich derzeit noch in der klinischen entwicklung befinden. Die Anlage soll eine Größe von 12.000 Quadratmetern umfassen und im Auftrag von Lonza betrieben werden. Bei maximaler Kapazität sollen rund 300 Arbeitsplätze geschaffen werden. Der Baubeginn ist für Ende dieses Jahres vorgesehen.
Die Therapeutika stammen aus der Zelltherapie-Pipeline von Vertex, die sich derzeit in der klinischen Erprobung befinden. Für den ersten Kandidaten, VX-880, wurden erst im Juni neue Studiendaten veröffentlicht: Bei sechs behandelten Patienten konnten Inselzellen implantiert werden, die körpereigenes Insulin (C-Peptid) produzieren und eine verbesserte Blutzuckerkontrolle aufweisen. Dadurch kann die Einnahme von Insulin reduziert oder ganz vermieden werden, teils über mehrere Jahre hinweg.
Die Studie könnte einen Durchbruch bedeuten, da es aktuell zwar bereits eine Zulassung der FDA für eine andere Form einer solchen Zellersatztherapie gibt (mit Inselzellen aus Verstorbenen), die jedoch ethisch umstritten ist und auch über die Langlebigkeit der transplantierten Zellgemische keine validen Daten hat vorlegen können. Vertex ist auch mit seiner zweiten Wirkstoffvariante (VX-264) unterwegs, die die transplantierten Zellen noch besser vor Abstoßungsreaktionen schützen und damit die Verwendung von Immunsuppresiva vermindern soll.
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