Proteros vertieft Kooperation mit Orion

Die Proteros biostructures GmbH („Proteros“) vertieft die Kooperation mit der Orion Corporation (Espoo, Finnland), die das Design und den Aufbau einer neuen Substanz-Bibliothek mitfinanziert und unterstützt hat. Diese enthält eine vorgescreente, vielfältige Sammlung von Chemotypen für das gezielte Hochdurchsatz-Screening (HTS). Die Unternehmen arbeiten nun im Rahmen einer Multi-Target-Kooperation an Projekten zur Wirkstofffindung im Frühstadium unter Verwendung von Proteros‘ „High Hanging Fruit“-Entdeckungsplattform. Durch die Bündelung der Expertisen soll die einzigartige und chemisch vielfältige Sammlung kleiner Moleküle ausgebaut werden.
 
Im Vorfeld der Vereinbarung hatte Orion das Design und den Aufbau der Bibliothek bereits mitfinanziert und unterstützt. Die Sammlung kleiner Moleküle, die etwa 200.000 Verbindungen umfasst, zeichnet sich durch ihr Designkonzept einer optimierten chemischen Vielfalt aus. Die Verbindungen werden in erster Linie vom Chemieanbieter Enamine bezogen. Die Anwendung eines umfassenden, proprietären Sets von Selektionsfiltern stelle „die hohe Qualität und Wirkstoffähnlichkeit der einzelnen, am Menschen getesteten Verbindungen sicher“, wie Proteros mitteilte, und reduziere Pan-Assay-Interferenz-Verbindungen (die nicht ohne Grund als PAINS abgekürzt werden). So könne sichergestellt werden, dass jede Verbindung entwicklungsfähig ist und die gewünschten chemischen Eigenschaften aufweist. Die Zusammenarbeit von Proteros mit Enamine besteht schon seit vielen Jahren.

„Mit dieser neuartigen Bibliothek wollen wir unseren Kunden die Möglichkeit geben, einen sehr vielfältigen chemischen Raum zu erforschen. Die Auswahl der Chemotypen basiert auf strengen Diversitätsalgorithmen und stellt sicher, dass sie auf jede Zielklasse anwendbar sind“, sagte Lars Neumann, Director Discovery Solutions bei Proteros biostructures. „Dieses einzigartige Design ermöglicht es uns, unseren Kunden eine exzellente Option für die Entdeckung qualifizierter Hits für High Hanging Fruit Targets anzubieten“, so Debora Konz Makino, Vice President Discovery Solutions bei Proteros biostructures.
 
„Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung und der erfolgreichen Zusammenarbeit mit Proteros sind wir zuversichtlich, dass diese Vereinbarung unsere Aktivitäten in der Hit-Findung weiter vorantreiben wird. Eines der Hauptmerkmale der Bibliothek ist der schnelle SAR-Katalog (structure–activity relationship hypotheses), der die Hit-Auswahl erheblich beschleunigen und die beste Auswahl für Lead-Optimierungsprogramme ermöglichen wird. Wie wir alle wissen, ist die Qualität der Hits ein entscheidender Erfolgsfaktor für die Geschwindigkeit und den Erfolg eines Wirkstoffforschungsprogramms“, sagte Leena Otsomaa, Vice President Medicine Design von Orion Corp. Konkret geht es um Drug Discovery in den Indikationen Onkologie und Schmerz.
 
Proteros ist ein in der frühen Phase der deutschen Biotechnologie gegründetes, noch immer privates Unternehmen in Martinsried bei München mit Expertise in der strukturbasierten Wirkstoffforschung. Die eigene „Entdeckungsmaschinerie“ ist darauf zugeschnitten, selbst die technisch anspruchsvollsten krankheitsrelevanten Wirkstoffziele zu erschließen. Die umfassende Technologieplattform des Unternehmens, verbunden mit seinen Wurzeln in der Nobelpreis-prämierten Wissenschaft von Prof. Robert Huber und dem Max-Planck-Institut für Biochemie, hat zu bedeutenden Beiträgen in mehreren Programmen zur Optimierung von Leitstrukturen und zu Wirkstoffen in der klinischen Entwicklung geführt. Proteros unterstützt viele der 20 größten Pharmaunternehmen der Welt und mehr als 200 Pharma- und Biotech-Partner in den USA, Europa und Japan.

Der Partner Orion ist nicht nur in Finnland eine bekannte Größe. Der Nettoumsatz von Orion belief sich im Jahr 2022 auf 1,3 Mrd. Euro und das Unternehmen beschäftigte zum Jahresende rund 3.500 Mitarbeiter. Die A- und B-Aktien von Orion sind an der Nasdaq Helsinki notiert. Das weltweit tätige Pharmaunternehmen entwickelt, produziert und vermarktet Human- und Tierarzneimittel sowie pharmazeutische Wirkstoffe.