Reutlingen erhält ein Biologicals Development Center
Die baden-württembergische Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, überreichte Vertretern des NMI Naturwissenschaftlichen und Medizinischen Instituts in Reutlingen sowie des Werner Siemens Imaging Center der Universität Tübingen einen Fördermittelbescheid in Höhe von insgesamt 3,2 Mio. Euro für das Projekt Biologicals Development Center Reutlingen/Tübingen – Research Campus zur Stärkung der regionalen Forschung und Wirtschaft.
Das NMI Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut an der Universität Tübingen erhält zur Etablierung des BioDevCenter genannten neuen Zentrums für die anstehende Forschung eine Finanzierung vom Land Baden-Württemberg und der EU. Die Übergabe des Förderbescheids war der offizielle Startschuss für das Biologicals Development Center, eines von sieben sogenannten Leuchtturmprojekten aus dem Landesentwicklungwettbewerb RegioWIN 2030. „Ich bin überzeugt, dass der Aufbau und der Betrieb des Biologicals Development Center in Reutlingen und Tübingen die baden-württembergische Gesundheitswirtschaft nachhaltig stärken wird“, so Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut (Foto: Mitte), was gerade im Hinblick auf den globalen Standortwettbewerb wichtiger denn je sei.
Die Direktorin des NMI, Prof. Dr. Katja Schenke-Layland (Foto: links), freut sich, dass es nun endlich losgehen kann. Die Idee zum Aufbau einer Struktur wie das Biologicals Development Center hatte das NMI bereits seit einigen Jahren, doch es fehlten die finanziellen Mittel für die Umsetzung. Erst durch die Ausschreibung des RegioWIN‐Wettbewerbs sah das NMI eine Chance zur Realisierung. Das zunächst hierdurch geförderte Projekt soll nach Projektende in eine dauerhafte und nachhaltige Infrastruktur des NMI übergehen.
„Mit dem BioDevCenter werden insbesondere regional ansässige, junge Start-ups und KMUs, die an der Entwicklung neuer Biologicals für die Gesundheitswirtschaft arbeiten, als auch anwendungsnahe Forschungsgruppen aus den Universitäten/Hochschulen der Neckar-Alb Region und große Pharmaunternehmen angesprochen. Sie alle können durch die ergänzenden Entwicklungsleistungen im Biologicals Development Center schneller in die Umsetzung gehen und profitieren von einer kürzeren ‚Time-to-Market’“, so Dr. Wolfgang Epp, Hauptgeschäftsführer der IHK Reutlingen.
Das RegioWIN-Projekt verbindet ein interdisziplinäres Team über zwei Standorte, bestehend aus Wissenschaftlern des NMI in Reutlingen, des Werner Siemens Imaging Center (WSIC) an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und des Universitätsklinikums Tübingen. Die Infrastruktur stellt nach Einschätzung der Beteiligten eine hervorragende Basis für die Translation der Forschungsergebnisse in die Kliniken und für die schnelle Entwicklung von Arzneimitteln und Diagnostik der Zukunft dar.
Das Biologicals Development Centers schafft die Möglichkeit zur Konzipierung, Herstellung, Funktionalisierung und Testung von Biologicals vor Ort. Damit sollen vor allem regionale Akteure einen niederschwelligen Zugang zu einem Kompetenzzentrum für Biologicals erhalten. Hier können sie erfolgversprechende Entwicklungsansätze testen und diese effektiv und effizient umsetzen. Dieser Ansatz sei laut Projektverantwortlichen "passgenau zugeschnitten auf die Region Neckar Alb", die sich schon heute durch eine sehr starke, universitäre biomedizinische Forschung und Gesundheitsindustrie auszeichne, mit Schwerpunkten in den Bereichen personalisierte Medizin, Impfstoffentwicklung, Diagnostik und Medizintechnik. Koordinator der vielfältigen Aktivitäten und langjährig etablierte Plattform für die Vernetzung der Akteure ist die Clusterorganisation BioRegio STERN.