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Helmholtz-Zentrum für Alternsforschung – jetzt!

Der Autor Dr. Peter Quick (AG LSR im VDGH), Dr. Gerd Battermann, ehemals Merck Life Science, sowie Felix Wälder, Geschäftsführer der biomindz GmbH, fordern vom BMBF, das im Koalitionsvertrag 2021–2025 angekündigte Helmholtz-Zentrum für Alternsforschung nun endlich in Angriff zu nehmen.

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Im Koalitionsvertrag 2021-2025 heißt es: „Deutschland hat die Chance, zum international führenden Biotechnologie-Standort zu werden. Durch den ersten mRNA-Impfstoff aus Mainz hat unser Land weltweite Sichtbarkeit erlangt. Damit ist eine Leitfunktion für die wissenschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung der Biotechnologie verbunden. Wir wollen die vorhandenen Kompetenzen und Entwicklungspotentiale weiter stärken, indem wir mit zusätzlichen Mitteln ein neues Forschungszentrum der Helmholtz-Gemeinschaft für Alternsforschung errichten.“

Mittels einer Recherche rufen der Autor, der ehemalige Leiter einer globalen Marketingeinheit von Merck Life Science, Dr. Gerd Battermann, sowie Felix Wälder, Geschäftsführer der biomindz GmbH, das Bundesministerium für Bildung und Forschung auf, zu handeln. „Healthy Ageing“ steht für gesünderes Altern und daraus resultierende Vorteile für die Gesellschaft. Darüber hinaus wird es für unsere Volkswirtschaft existentiell, die gesunde Lebensarbeitszeit der Bürger signifikant zu verlängern!

Großbritannien investiert pro Kopf doppelt so viel in die Alternsforschung wie Deutschland, 93 statt 45 ct pro Kopf, die Schweiz sogar 1,22 €. In Großbritannien wird geschätzt, dass 40% des 120 Mrd. £-Budgets des National Health Service – für die Bekämpfung der Folgen des Alterns bei schlechter Gesundheit ausgegeben werden. Die britische Regierung hat sich verpflichtet, die gesunde Lebenserwartung der britischen Bevölkerung bis 2035 um weitere fünf Jahre (HLE+5) zu erhöhen! [1]

Alternsforschung ist thematisch sehr breit aufgestellt, es müssen Prioritäten gesetzt werden. Unsere Recherche differenziert 15 Forschungsthemengruppen. Projekte in Deutschland konzentrieren sich auf Neurodegeneration vs. Plastizität, Kognition, Demenz sowie auf die Genetik des Alterns, Genomstabilität und Proteostasis. In Großbritannien spielen Projekte zur Genetik des Alterns und Genomstabilität auch eine große Rolle, noch mehr Geld fließt jedoch Richtung Immunsystem, Entzündung, Autoimmunität, Infektionen/Krankheitslast und in Anti-Aging-Verbindungen, Biomarker, Medikamente und Gewebemodelle. In bereits gut aufgestellte Teilbereiche wie etwa die Neurodegeneration muss nicht repetitiv investiert werden. Alternsforschung ist synonym zu Prävention und Diagnostik und wird zu therapeutischen Lösungen führen, sofern der Mensch mit Hilfe von Longitudinalstudien im Mittelpunkt steht. Äußerst wertvolle Antworten und Translationschancen wird es im Kontext der Zell- und Gentechnologie, insbesondere der RNA-Regulation und der mRNA-Technologie geben, so dass bereits die grundlegenden Fähigkeiten eines HHZ für „Healthy Ageing“ darauf abgestellt sein sollten.

Je zügiger die Gründung des HHZ und eine Translation in Prävention und Therapie erfolgen, desto größer sind die Aussichten auf Erfolge bereits in den darauffolgenden 10 bis 15 Jahren sowie Chancen auf eine starke Position in einem riesigen Wachstumsmarkt bei gleichzeitiger Einsparung enormer Ausgaben für die Volksgesundheit! Das Biotech-Unternehmen First Technology Ltd schätzte im Jahr 2021, dass der kombinierte jährliche Marktwert von Krankheiten wie Typ-2-Diabetes, die mit Senotherapeutika behandelt werden können, mehr als 127 Mrd. US-Dollar betrug.[2]

In einem zweiten Schreiben an das BMBF werden mögliche Hauptstandorte für das HHZ wie Jena, Köln, Rostock, Ulm oder Mainz genannt und Alleinstellungsmerkmale des Forschungs-standortes Mainz, wie die Gutenberg-Gesundheitsstudie, die Forschungsinfrastruktur mit der IMB gGmbH, der Universitätsmedizin und Universität, dem Leibniz-Institut für Resilienzforschung, der TRON gGmbH, der BioNTech SE und dem sehr vielversprechenden Innovations-Ökosystem in Mainz, beschrieben.

Der „Innovation Day“ auf dem MEDICA LABMED-Forum am 14. November 2024 wird sich der Alternsforschung widmen. Und gerade wird bekannt, dass am 14. und 15. November 2024 eine „Interdisciplinary discussion on Anti-Aging Medicine“ an der Nationalen Akademie der Wissenschaften in Deutschland Leopoldina in Halle (Saale) stattfinden wird!

1 Projektbeschreibung BLAST: Building Links in Ageing Science & Translation
2 https://longevity.technology/news/targeting-cellular-senescence-is-a-po27b-market

Dieser Klartext von Peter Quick, Moderation AG Marktforschung, Fachabteilung LSR im VDGH, ist der |transkript-Ausgabe 2/2024 entnommen.

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