Ringförmiges Peptid zeigt Anti-Tumor-Effekt

Eine österreichische Studie belegt eine Anti-Tumor-Wirkung bei Lymphdrüsenkrebs für bestimmte zyklische Peptide. Die Zyklotide hemmen die Zellteilung von Krebszellen und bewirken deren Zelltod.

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Das kleine, ringförmige Peptid kalata B1, das 1960 in afrikanischen Pflanzen entdeckt wurde, besitzt eine immunsupressive Wirkung, die es für die Behandlung von Autoimmunerkrankungen wie Multiple-Sklerose interessant macht. Ein österreichisches Forscherteam konnte nun nachweisen, dass eine synthetische Version des Peptids T20K und einige Varianten davon, auch die Zellteilung von bestimmten Krebsarten hemmen können, deren Vermehrung auf der Teilung von T-Zellen beruht.

„Tatsächlich konnten wir diesen Effekt in zwei verschiedenen Testsystemen nachweisen“, erläutert Prof. Dr. Dagmar Stoiber-Sakaguchi, Leiterin des Fachbereichs Pharmakologie an der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften (KL Krems). „Sowohl in Zellkulturen als auch in Tiermodellen zeigte sich der Anti-Tumor-Effekt deutlich.“ Und Erstautorin Dr. Judith Lind, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Arbeitsgruppe Molekulare Onkologie/Hämatologie, ergänzt: „Wir sehen daher in diesen speziellen Peptiden vielversprechende Kandidaten für die Entwicklung von Medikamenten gegen das anaplastisch-großzellige Lymphom (ALCL), die von uns untersuchte Lymphdrüsenkrebsart.“

In Zellkulturen mit ALCL testeten Forscher um Dr. Karoline Kollmann vom Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien die Wirkung des Peptids T20K. Sie konnten belegen, dass die Peptide den Zelltod in Abhängigkeit von der Konzentration auslösten. Die Wirkung der Peptide beruht auf einer Steigerung des Signalweges über die Proteine STAT5 und p53. Die Forscher um Assoc. Prof. Christian Gruber vom Institut für Pharmakologie der Medizinischen Universität Wien wiesen im ALCL-Mausmodell den Zelltod der Krebszellen nach. Die Tumore waren nach Behandlung mit T20K nur noch halb so groß.

Die Forschungsergebnisse sollen zur Entwicklung neuer therapeutischer Strategien für die Behandlung des anaplastisch-großzelligen Lymphoms (ALCL) beitragen. Die Ergebnisse der Forschungsarbeit sind in der Fachzeitschrift „Biomedicine & Pharmacotherapie“ veröffentlicht.

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