Papier sparen dank digitaler Gebrauchsanweisungen

Eine Umfrage von MedicalMountains und SPECTARIS, deren Ergebnisse im Juli veröffentlicht wurden, bestätigt: Mit elektronischen Gebrauchsanweisungen für Medizintechnikprodukte ließen sich in jedem Unternehmen Tonnen an Papier jährlich einsparen. Allerdings ist die alleinige Nutzung digitaler Gebrauchsanweisungen für Medizinprodukte auf wenige Produktgruppen beschränkt und an Bedingungen geknüpft. Drei Viertel der befragten Unternehmen wünschen sich eine Erweiterung des Rechtsrahmens.

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Etwas mehr als die Hälfte der Medtech-Unternehmen (53%) kennt den expliziten Kundenwunsch nach elektronischen Gebrauchsanweisungen (eIFUs), aber nur ein Bruchteil (rund 18%) darf sie ausschließlich bereitstellen: Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Branchenumfrage der MedicalMountains GmbH in Zusammenarbeit mit SPECTARIS. Der gemeinsame Appell lautet daher, den bestehenden Rechtsrahmen im Sinne der Produktsicherheit, aber auch der Nachhaltigkeit zu erweitern. Dies fordern 76% der befragten Unternehmen. Die digitale Gebrauchsanweisung sollte die Regel sein, und die Ergänzung in Papierform nur auf Kundenwunsch bereitgestellt werden.

„Man kann nicht Digitalisierung forcieren und Nachhaltigkeit verlangen, gleichzeitig aber bei Gebrauchsanweisungen derart auf die Bremse treten“, betont Julia Steckeler, Geschäftsführerin der MedicalMountains GmbH, und fordert einen Paradigmenwechsel: „Die eIFU sollte künftig die Regel sein und die gedruckte Fassung eine Ergänzung auf Kundenwunsch.“ Die Vorteile lägen im wahrsten Sinne „auf der Hand“: Kaum ein Anwender könne sich heute noch vorstellen, in einem Hightech-Operationssaal auf einem Papierbogen nach Informationen zu suchen. Einbußen an Sicherheit gingen damit nicht einher, im Gegenteil. „Die Nutzung von eIFUs ist anerkannt, ebenso deren Mehrwerte“, erinnert Dr. Martin Leonhard, Vorsitzender der Medizintechnik im Industrieverband SPECTARIS. „Die Angaben werden unmittelbar aktualisiert sowie mit Anleitungsvideos oder mehrsprachigen Inhalten versehen. Das Plus an Flexibilität und Anwenderfreundlichkeit kommt letztlich jenen zugute, um die sich alles dreht: den Patientinnen und Patienten.“

Viele Argumente sprechen für eine Erweiterung des derzeit bestehenden Rechtsrahmens: Da wäre zunächst der Kundenwunsch, rund 53 Prozent der Hersteller verzeichnen einen expliziten Kundenwunsch nach den digitalen Gebrauchsanweisungen. Diese sind an der richtigen Stelle schnell und aktuell verfügbar, lassen sich einfacher durchsuchen, archivieren und auffinden sowie flexibel mit Zusatzinformationen versehen – Punkte, die sowohl innerhalb als auch außerhalb der EU zum Tragen kommen. Die Top-Antwort lautet jedoch „Umweltaspekte“. Bei einer vollständigen Umstellung auf digitale Gebrauchsanweisungen könnten pro Jahr und Unternehmen etwa 500 Tonnen Papier in Deutschland eingespart werden, so die Rückmeldungen aus der Branche: durchschnittlich 482 Tonnen bei Dokumenten für den professionellen Gebrauch sowie durchschnittlich 522 Tonnen für alle Produkte.

Die Umfrageergebnisse sind die Basis für den weiteren Dialog mit den politischen Entscheidungsträgern auf nationaler und europäischer Ebene. „Wir halten das Thema eIFU hoch, denn es verschafft sowohl den Herstellern als auch den Anwendern Erleichterung“, betonen Julia Steckeler und Dr. Martin Leonhard. Sie sind überzeugt, dass eine weitere Öffnung der EU-Verordnungen nicht nur wünschenswert, sondern erforderlich ist – auch, um einen wertvollen Beitrag zum Ressourcenschutz leisten zu können. „Der Wille der Industrie ist da. Der Wille der Anwender und Kliniken ebenfalls, was die ebenfalls durch MedicalMountains GmbH und SPECTARIS durchgeführte Anwenderumfrage aus dem Jahr 2021 unter 400 Anwendern ergab. Jetzt braucht es nur noch den Willen der Politik.“

Die Umfrage kann kostenfrei auf der Webseite der MedicalMountains GmbH abgerufen werden.

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