Zimmer MedizinSysteme ist MABEL-Projektpartner

Ein neues Projekt, das sich mit der Magnetstimulation für die Behandlung von Erkrankungsbildern mit zentralen Lähmungen befasst, wird vom BMBF mit rund 1,5 Mio. Euro gefördert. Die Zimmer Medizinsysteme GmbH aus Neu-Ulm gehört zu den Forschungspartnern.

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MABEL heißt das neue Forschungsprojekt, für das vom Bundesforschungsministerium rund 1,5 Mio. Euro zur Verfügung gestellt werden. Mit der „Magnetstiumulation für die Behandlung von Erkrankungsbildern mit zentralen Lähmungen“ befasst sich ein Forschungskonsortium, dem neben der Zimmer MedizinSysteme GmbH der Softwarespezialist ImFusion GmbH (München), das Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU-Klinikum) München, das Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München und die Universität Ulm angehören. Unterstützt wird die Forschung außerdem vom Ludwig-Boltzmann-Institut für Regenerative Medizin, das in Wien ansässig ist.

In den kommenden drei Jahren erforschen die Wissenschaftler die repetitive neuromuskuläre Magnetstimulation (rNMS) für die Behandlung von Erkrankungsbildern mit zentralen Lähmungen, wie sie zum Beispiel nach einem Schlaganfall auftreten. Entstanden sind die Ideen für das Projekt laut Dr. Christian Lingenfelder, Direktor Business Development bei Zimmer, direkt in der Praxis am LMU-Klinikum. Dort hatten Ärzte festgestellt, dass rNMS mit dem Behandlungsgerät emFieldPro von Zimmer bei Kindern mit angeborener und erworbener Hirnschädigung und daraus resultierenden Lähmungen eine Therapiemöglichkeit ist, die zur gezielten Kräftigung der Muskeln beiträgt, die Funktionsfähigkeit fördert und verbessert. „Ziel des MABEL-Projekts ist es nun zunächst, die genauen Wirkmechanismen der Therapiemethode zu erforschen und anhand dieser Daten die Magnetstimulation weiterzuentwickeln – inklusive der Einbindung einer Ultraschall-gesteuerten Navigation. Auf diese Weise soll eine Behandlung mit rNMS entwickelt werden, die sich an den individuellen Bedürfnissen des einzelnen Patienten orientiert und dabei einfach anwendbar, standardisierbar sowie kontrollierbar ist“, so Dr. Michaela Bonfert, Oberärztin am LMU-Klinikum und wissenschaftliche Leiterin von MABEl. „In der Praxis hat sich bereits gezeigt, dass die rNMS auch eigentlich gelähmte Muskeln auf eine Art und Weise zur Kontraktion anregen kann, die es den Patienten ermöglicht, die Bewegung wieder selbst zu fühlen und nach der Therapie eine Ansteuerung durch den Patienten selber wieder möglich ist beziehungsweise verbessert ist. Physio- und Ergotherapien erreichen dies oft nicht ausreichend, da diese Muskeln eben in der Regel nicht willentlich von Patienten mit Lähmungen angesteuert, das heißt aktiviert werden können“, so Bonfert weiter.

Für die Beteiligten an MABEL gilt es nun, eine standardisierbare, präzise und in der Applikation vereinfachte rNMS-Methode zu erforschen, die sich zudem visualisieren und kontrollieren lässt. Eine solch effizient ausgerichtete Therapie ist ressourcen- sowie kostenschonend und kann somit deutlich mehr Patienten zugänglich gemacht werden. „Um dies zu erreichen, kombiniert MABEL eine Ultraschall-gestützte Navigation und Visualisierung der Behandlung mit evidenzbasierten Stimulationsprotokollen“, führt Bonfert aus. Das Kernstück des Forschungsprojekts bildet der emFieldPro von Zimmer, der für die Hochenergie-Induktionstherapie auf Basis eines Magnetfelds entwickelt wurde. Partner für die Visualisierung mittels 3D-Ultraschall ist die ImFusion GmbH. Das Unternehmen hat sich auf die Forschung, Entwicklung und Beratung im Bereich der medizinischen Bildverarbeitung und „Computer Vision“ spezialisiert. Die ärztlich-wissenschaftliche Leitung unterliegt Dr. med. Michaela Bonfert, Kinder- und Jugendärztin und Oberärztin der Abteilung für Pädiatrische Neurologie, Entwicklungsneurologie und Sozialpädiatrie und des Zentrums für Entwicklung und komplex chronisch kranke Kinder (iSPZ Hauner) des LMU-Klinikums München sowie Priv.-Doz. Dr. Dr. med. Nico Sollmann, Radiologe und Arbeitsgruppenleiter am Klinikum rechts der Isar der TUM sowie an der Universitätsklinik Ulm.

Die Projektgruppe wird von Wissenschaftlern des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Regenerative Medizin unterstützt. Das Wiener Institut führt biologische Untersuchungen durch und arbeitet im Bereich der Gerätephysik intensiv mit der Forschungsgruppe zusammen, so Dr. Paul Slezak, der Projektverantwortliche aus Wien.

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