Life Science Hotspot Austria

Österreich hat sich als Life-Science-Forschungsstandort einen hervorragenden Ruf erarbeitet, sowohl als Hub für die Wissenschaft als auch als Cluster für forschende und produzierende Unternehmen. Die Austrian Business Agency (ABA) vernetzt internationale Unternehmen mit diesem Ökosystem.

Die Zahlen sprechen für sich: Fast 1.000 Life-Science-Unternehmen mit mehr als 60.000 Mitarbeitern, 55 Forschungsinstitutionen mit fast 25.000 Beschäftigten allein im Life-Science-Bereich, dazu noch etwa 77.000 Studenten – Österreich kann sich ohne Übertreibung als einer der wichtigsten Forschungsstandorte Europas für Pharma und Biotechnologie bezeichnen. Und das in einem Land mit gerade einmal neun Millionen Einwohnern. Mehr als 25 Mrd. Euro Umsatz erwirtschaftete die Pharma- und Biotech-Branche 2020. Derzeit steigt der Umsatz Jahr für Jahr um mehr als zehn Prozent.

Die Forschung & Entwicklung wird getragen von 35 Big-Pharma-Playern und zahlreichen innovativen Biotech-Unternehmen. Darunter befinden sich so große Namen wie Boehringer Ingelheim, Takeda und Novartis sowie viele innovative, kleinere Unternehmen, Dienstleister, Zulieferer und Vertriebsorganisationen. Die exzellente ­Infrastruktur (inklusive Laborflächen), die hohe Anzahl hochqualifizierter Mitarbeiter plus die Verfügbarkeit von Daten und Spendern unterstützen den Boom als Standort für medizinische Forschung.

Ein weiterer, noch wichtigerer Aspekt: Aus- und inländische Unternehmen sowie Forschungsinstitutionen schätzen die unbürokratische Förderung und die intensive Vernetzung zwischen Wissenschaft und industrieller Forschung im Land.

Als Life Science Hotspot hat Österreich es geschafft, eine ziemlich einmalige Symbiose aus Wissenschaft, Ausbildung, Unternehmensansiedlung und übergreifender Förderung zu schaffen. Mit einer Forschungsquote von 3,26 Prozent des Bruttoinlandsprodukts liegt Österreich an dritter Stelle unter allen EU-Staaten. Im European Innovation Scoreboard verbesserte sich Österreich auf Platz 6 und führt damit die Gruppe der „Strong Innovators“ innerhalb der EU an. Die guten Rahmenbedingungen ziehen immer mehr Unternehmen nach – vom Großkonzern bis zum Start-up.

Forschung und Praxis – Beispiele

  • Wien ist das Zentrum der Krebsforschung von Boehringer Ingelheim. Der Konzern ist eine treibende Kraft in Österreich und baut derzeit mit einem Investitionsvolumen von 1,2 Mrd. Euro eine neue biopharmazeutische Produktionsanlage in Niederösterreich. Hier sollen 800 Arbeitsplätze entstehen. In Wien hat Boehringer Ingelheim bereits ein Werk zur Produktion von biopharmazeutischen Wirkstoffen in Betrieb genommen und wird 2024 ein neues Gebäude für die Krebsforschung eröffnen.
  • Die Schweizer Novartis/Sandoz wiederum hat in Tirol ihren größten Standort für Forschung, Entwicklung und Produktion angesiedelt. Medial bekannt wurde das Werk dadurch, dass hier die einzige durchgängige orale Antibiotika-Produktionskette in Europa stattfindet.
  • Die in der Coronakrise weltweit bekannt gewordene Mainzer BioNTech SE hat den Wiener Präzisionsantibiotika-Entwickler PhagoMed erworben und damit ihr Portfolio zukunftsträchtiger Antiinfektiva ausgebaut.
  • In Wien, Linz und Orth an der Donau forschen 4.500 Mitarbeiter für das japanische Unternehmen Takeda, einem Global Player der Biopharmazeutik, an Gentherapien, rekombinanten Proteinen, plasmabasierten Therapien und Innovationstechnologien. Takeda verfügt außerdem über zwölf Plasmazentren und produziert Gentherapeutika und Biologika sowie weitere Medizinprodukte.
  • An personalisierten Zelltherapien im industriellen Maßstab arbeitet das 2019 gegründete niederösterreichische Medtech-Start-up Sarcura, das Ende vergangenen Jahres weitere 7 Mio. Euro von bestehenden und neuen Investoren einsammeln konnte.
  • Myllia Biotechnology in Wien nutzt den CROP-Seq-Workflow (CRISPR Droplet Sequencing), der von Myllias Mitbegründer Christoph Bock entwickelt wurde, um die Auswirkungen tausender genetischer Störungen auf das globale Transkriptom in Einzelzellauflösung zu kartieren und damit ein Paradigma für CRISPR-Screens der nächsten Generation zu schaffen. Dieser Ansatz findet breite Anwendung bei der Identifizierung neuartiger Arzneimittelziele, der Aufklärung unbekannter Wirkmechanismen von Arzneimitteln und dem Verständnis genetischer Varianten, die mit Krankheitsrisiken verbunden sind.

Forschung vernetzt!
Die Schnittstelle zwischen Wissenschaft auf Institutsebene und den hochinnovativen Unternehmen ist also neben politischen und monetären Anreizen vielleicht das wichtigste Argument überhaupt für den Forschungsstandort Österreich. Wien und Innsbruck sind hier die größten Cluster. Die Hälfte aller Biopharma-Unternehmen ist in der Hauptstadt beheimatet. An der MedUni Wien entsteht das Eric-Kandel-Institut für Präzisionsmedizin in direkter Nähe zu einer der weltweit größten Universitätskliniken, dem AKH Wien. Und Wien ist mit dem Co-Location Center Austria als Gründungs-Inkubator für Life-Science-Unternehmen auch einer der Knotenpunkte im European Institute for Innovation & Technology Health.
Neben Wien stehen auch andere Wissenschaftsstandorte für eine starke Life-Science-Expertise: die MedUni in Graz gilt als Zentrum für Blutbanken. In Graz befindet sich auch eine der größten Biobanken und das EU-Headquarter der BBMRI-ERIC, der europäischen Forschungsinfrastruktur für Biobanken. Die MedUni Linz wiederum positioniert sich als Schnittstelle für Wissenschaft, Software und Gesundheit und bietet so E-Health-Start-ups eine gute Heimat; die MedUni Innsbruck gilt als Forschungszentrum für Onkologie, Neurowissenschaften und Genetik.

14% ungedeckelte Forschungsprämie
Gesundheits- und Pharmaforschung inklusive Technologieforschung ist eines der großen Themen unseres Jahrhunderts. Kontinente und Nationen stehen im starken Wettbewerb um die besten Ideen, Köpfe und Geschäftsmodelle.

Im Vergleich zu vielen anderen Nationen hat Österreich eine besonders attraktive Förderpolitik entwickelt. Das Land zahlt an forschende Unternehmen direkt eine ungedeckelte Prämie in Höhe von 14 Prozent der F&E-Aufwendungen. Dazu zählen nicht nur die jeweils unternehmenseigenen Forschungsausgaben, sondern ebenso ausgelagerte Kosten sowie Personalkosten und einiges mehr. In den vergangenen Jahren kamen so jeweils rund eine Milliarde Euro Antragsgelder zusammen.

Zuzugsfreibetrag
Ein „Zuzugsfreibetrag“ steigert die Anziehungskraft Österreichs für Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus dem Ausland zusätzlich: Der auf fünf Jahre befristete Freibetrag von 30 Prozent gilt für alle Einkünfte aus wissenschaftlicher Tätigkeit. Daneben unterstützt der Wissenschaftsfonds FWF die Grundlagenforschung, die Forschungsfördergesellschaft FFG bietet Forschungsunternehmen gezielte Förderpakete für den gesamten Entwicklungszyklus sowie für klinische Studien,  und die Austria Wirtschaftsservice GmbH aws gewährt als staatliche Förderbank Zuschüsse und Kredite.
Die ABA präsentiert sich auf der Medica, der BIO-Europe und dem Biotech-Summit Austria.

ABA versetzt Berge für F&E-Unternehmen
Wer darüber nachdenkt, ein Life-Science-Unternehmen in Österreich zu gründen oder einen Forschungsstandort zu errichten, der ist bei der Austrian Business Agency (ABA) richtig. Die österreichische Standortagentur informiert und berät Interessenten kostenlos – und tut noch viel mehr. Sie begleitet Unternehmen in der Anfangsphase ganzheitlich und bietet auch danach weitere Hilfestellung bei der Geschäftsentwicklung. Zu den Leistungen der ABA gehören Markt- und Branchenrecherche, Standortsuche etwa für Laborflächen, Vernetzung mit Forschungsinstituten, Informationen zur Gründung oder Erweiterung sowie Beratung in Bezug auf mögliche Förderungen, steuerliche Aspekte und Finanzierungsmöglichkeiten. Nicht zuletzt unterstützt die ABA auch bei der Suche nach qualifizierten Fachkräften. Das Gesamtpaket der ABA erleichtert die Entscheidung für einen Standort in Österreich enorrm.

Kontakt
Austrian Business Agency (ABA),
Birgit Reiter-Braunwieser
Telefon: +43 1 588580
E-Mail: b.reiter-braunwieser@aba.gv.at
https://investinaustria.at/

Österreich fördert LifeSciences mit 45 Mio. Euro

Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) hat gemeinsam mit dem Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft das neue “Austrian Life Sciences”-Programm mit über 45 Mio. Euro aufgelegt. Das Paket läuft von 2024 bis 2026. In der vorherigen Förderphase waren insgesamt 50 Mio. Euro ausgelobt worden. Die Obergrenze liegt bei 3 Mio. Euro je Projektvorschlag.

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