ARTCLINE GmbH

Gesunde Immunzellen gegen Sepsis

Das biomedizinische Unternehmen ARTCLINE ­entwickelt neuartige, allogene Immunzell-Therapien zur Behandlung von septischem Schock. Durch den Einsatz von Spender-Immunzellen in einem extrakorporalen, dialyseähnlichen Verfahren soll die Überlebenschance bei septischem Schock erhöht werden.

transkript. Sepsis verursacht pro Jahr rund 85.000 Todesfälle in Deutschland. Viele Therapieansätze zeigen bislang nur begrenzte Erfolge. Warum glauben Sie, dass Ihre ARTICE®-Therapie hier einen echten Durchbruch darstellen kann?

Dirk Hessel. Septischer Schock ist eine lebensbedrohliche Komplikation, die jeden treffen kann. Trotz kontinuierlicher F&E durch die medizinische und wissenschaftliche Gemeinschaft ist die Sterblichkeit weiter hoch. Dank moderner intensivmedizinischer Maßnahmen überleben die Patienten in der Regel die erste Phase des septischen Schocks, sterben jedoch im weiteren Verlauf häufig an Sekundärinfektionen und/oder Organversagen. Hier setzt unsere ARTICE®-Therapie an. Die extrakorporale Therapie setzt allogene Immunzellen gesunder Spender (sogenannte gereinigte Granulozytenkonzentrate) in einer extrakorporalen Plasmabehandlung ein, um das dysfunktionale Immunsystem der Patienten einerseits durch Entnahme von bakteriellen Bestandteilen (etwa Endotoxinen) zu entlasten und andererseits über Freisetzung von immunmodulierenden Zytokinen die Immunfunktion von Sepsis-Patienten zu reaktivieren.

transkript. Gibt es bereits klinische Erfahrung mit dieser Therapie?

Hessel. Erste klinische Studien haben vielversprechende Ergebnisse gezeigt, und aktuell läuft mit ReActIF-ICE eine große, randomisierte, kontrollierte Studie an rund 20 führenden intensivmedizinischen Zentren in Deutschland. In die Studie sind bereits 53 von 140 Patienten eingeschlossen; eine präspezifizierte Zwischenauswertung werden wir auf dem DIVI-Kongress im Dezember vorstellen. Wir sind optimistisch, dass die Ergebnisse dieser Studie das große Potential der Therapie bestätigen werden.

transkript. In vielen Bereichen der Biotechnologie sind langwierige Zulassungsstudien erforderlich. Wie ist das bei ­ARTICE®?

Hessel. Unsere Therapie wird im Rahmen einer gerichteten Herstellung verabreicht, wodurch wir in Deutschland auf weitere Zulassungsverfahren verzichten können. Alle benötigten Geräte sind bereits ­CE-zertifiziert, die Prozesse sind erprobt. Die Anwendung ist in der Intensivmedizin einsetzbar.

transkript. Welche Schritte gehen Sie als nächstes?

Hessel. Wir bereiten gerade den kurzfristigen Markteintritt vor. An der laufenden Studie beteiligte Zentren haben bereits Interesse bekundet, ARTICE® an regulären Patienten einzusetzen, die aufgrund der strengen Einschlusskriterien nicht in die Studie aufgenommen werden können.

transkript. Immunzellen spielen auch bei anderen Erkrankungen eine Rolle. Sehen Sie weiteres Potential in dem Ansatz von ARTCLINE?

Hessel. Momentan konzentrieren wir uns mit der ARTICE®-Therapie auf den septischen Schock. Unser primäres Ziel ist es, die laufende ReActIF-ICE-Studie erfolgreich abzuschließen und damit die klinische ­Wirksamkeit eindeutig zu belegen. Perspektivisch sehen wir aber großes Potential in der Anwendung unserer Technologie auch bei anderen immunologischen Erkrankungen. Langfristig wollen wir ARTCLINE als führendes Unternehmen bei der Herstellung von besonders lang haltbaren allogenen Immunzellen etablieren.

Kontakt
ARTCLINE GmbH
Dirk Hessel, Geschäftsführer
dirk.hessel@artcline.de

Dieses Advertorial ist der |transkript-Ausgabe 4/2024 entnommen.

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