BioKryo bündelt vier europäische Biobanken

Man kennt sie, die Stickstofftankwagen, die größere wissenschaftliche Einrichtungen oder auch die Biotech-Gründerzentren in Deutschland und anderswo regelmäßig anfahren, um dort die Kühltanks aufzufüllen. Dort schlummern die Schätze der Wissenschaft, die biologischen Proben, aus denen die intensive Forschung mit immer neuen technologischen Verfahren die letzten Geheimnisse der Organismen ans Licht befördern möchte.

Auch die Corona-Impfstoffe verschiedener Hersteller benötigen auf dem Wege der Produktion die Kühlkette der Tieftemperaturverfahren, wie sie von BioKryo bereitgestellt werden. Dabei müssen Logistik, Nachverfolgbarkeit und Lieferketten fein aufeinander abgestimmt sein – ein Service, den das Unternehmen mit der Betreuung von Tanks oder Gefrierschränken der Kunden innerhalb der eigenen Biobanken oder beim Kunden vor Ort anbietet. Schlüsselfertige Kryokonservierung, Fernüberwachung von Tanks und Behältern, Auditierung von Kryokonservierungsräumen, Beratung und Schulung von Teams sowie Unterstützung bei Qualitätszertifizierungen gehören zu diesen Dienstleistungen dazu.

Nun fasst Air Liquide Healthcare seine vier Biobanken in Deutschland, Frankreich und Italien unter dem Namen BioKryo zusammen. Ziel des neuen Netzwerks von Biobanken ist es, rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr ein standardisiertes und qualitativ hochwertiges Management zu bieten, wenn Proben in kundeneigenen Anlagen gelagert werden, die in diesem Biobanken-Netzwerk untergebracht sind. Derzeit beträgt die Lagerkapazität im Netzwerk  über 20 Millionen biologische Proben wie Gewebe, Zellen, DNA.

Seit 2010 bietet die BioKryo GmbH als Spin-off des Fraunhofer-IBMT (Institut für Biomedizinische Technik) ihre  Dienstleistungen im Bereich Kryolagerung an. BioKryo übernimmt dabei die klassische Kryolagerung von biologischen Proben bei minus 196 Grad sowie die Lagerung von klinischen Studienproben. Im Jahr 2018 übernahm die Air Liquide-Gruppe 100% der Anteile und verpflichtete sich, mit dieser Übernahme auch in den neuen Standort zu investieren und damit den Grundstein für weiteres Wachstum zu legen.  Mit der Einweihung des neuen Standorts in Saarbrücken entsteht dort eine Lagerfläche von 1.000 m² mit einer Kapazität von bis zu zehn Millionen Bioproben.