Schott gliedert Pharma-Gläser aus und plant IPO

 Die Schott Pharma AG & Co. KGaA ist eine neue Ausgliederung der Schott AG, die in einiger Zeit "kapitalmarktfähig" sein und an die Frankfurter Börse gehen soll. Fast 5.000 Beschäftigte gehen mit.

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Die in Coronazeiten allgemein als Hersteller von Glasampullen bekannter gewordene Schott AG (Mainz) hat ihr Pharmageschäft rechtlich verselbständigt, um die "Wachstumsstrategie weiter voranzutreiben".  Seit Anfang August geht der Geschäftsbereich im Rahmen eines Carve-outs unter dem Namen Schott Pharma AG & Co. KGaA an den Start. „Indem wir unser Geschäft mit Pharmaverpackungen auf eigene gesellschaftsrechtliche Beine stellen, eröffnen sich für uns eine Vielzahl von Optionen, die uns helfen werden, in Zukunft noch schneller profitabel zu wachsen“, sagt Schott-CEO Dr. Frank Heinricht. „Gleichzeitig ermöglicht uns dieser Schritt, neue Finanzierungsoptionen zu prüfen, inklusive eines möglichen Börsengangs von Schott Pharma,“ so CFO Dr. Jens Schulte.

Die Pharma-Sparte des internationalen Technologiekonzerns ist mit gläsernen Lösungen für pharmazeutische Verpackungen und Verabreichungssysteme in den vergangenen Jahren stärker als der Markt gewachsen, so das Unternehmen. Dazu gehören neben den Ampullen für flüssige Wirkstoffe auch vorgefertigte, befüllte Spritzen. Jährlich produziert Schott 13 Milliarden Glasampullen an 17 Standorten weltweit. Für die Corona-Impfstoffe wären es über die Jahre rund 12 Milliarden Ampullen gewesen, diese hätten jedoch nur einen geringen Anteil (nach Unternehmensangaben rund 3%) am gesamten Geschäftsvolumen, das bei rund 650 Mio. Euro liegt. Nach Recherchen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung wird dem ausgegliederten Unternehmen beim Börsengang ein Unternehmenswert von circa 4 Mrd. Euro attestiert. Schott beliefere die Top-30 der Pharmaunternehmen und sähe eine stark wachsende Nachfrage für alle Produktlinien.

Die Schott AG gehört der Carl-Zeiss-Stiftung, einer der ältesten Stiftungen in Deutschland. Mit der Dividende des Konzerns fördert sie die Wissenschaft. Die Konstruktion einer AG & Co. KGaA lässt der Stiftung und damit den Familieneigentümern die Gestaltungsmehrheit auch nach dem für 2023 geplanten Börsengang von Schott Pharma. Das Modell habe man sich bei der Merck KGaA "abgeschaut", so Schott.

©|transkript.de/gkä

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