Schweizer Biotech-Report: Umsatzwachstum +36%, Investitionen 3,3 Mrd. CHF

Der Schweizer Biotech Day ist aktuell Schauplatz eines Branchentreffens von mehr als 1.200 Teilnehmern, über 35% davon von außerhalb der Schweiz und aus insgesamt 36 Nationen. Dieser deutliche Zuwachs an Personen auf einer der ersten größeren Konferenzen in Präsenz findet ein Spiegelbild auch in den Branchenzahlen, die die Swiss Biotech Association gemeinsam mit EY im Swiss Biotech Report 2022 vorstellte.

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Nach dieser Erhebung verzeichnete die Schweizer Biotech-Branche im vergangenen Jahr einen Rekordumsatz von 6,7 Mrd. CHF (2020: 4,9 Mrd. CHF) – ein Plus von über 36%. Dieser signifikante Anstieg ist vor allem auf einen Anstieg der Produktverkäufe, positive Einmaleffekte aus Kooperations- und Lizenzvereinbarungen sowie auf eine allgemein positive Entwicklung der Produktpipeline und infolgedessen auf weiterhin sehr hohe Zulassungszahlen zurückzuführen, so die Verfasser des Reports.

Auch in der Einzelbetrachtung einiger Kennzahlen können die Schweizer überzeugen, obwohl die eidgenössische Regierung Sonderunterstützungsprogramme für die Branche in der Pandemie abgelehnt hatte. Die Schweizer Biotech-Industrie konnte im Jahr 2021 mehr als 3,3 Mrd. CHF einwerben, wobei rund 2,5 Mrd. CHF von börsennotierten Unternehmen und die restlichen 0,8 Mrd. CHF von privaten Unternehmen eingenommen wurden. Das entspricht in etwa den Volumina, die auch 2020 von diesen beiden Gruppierungen eingeworben werden konnten, während im Vor-Corona-Jahr noch eine Gesamtsumme von rund 1,2 Mrd. CHF zusammengekommen war. Das besonders erhöhte Niveau dieser Finanzierungen im Hauptcoronajahr 2020 konnte also 2021 nahezu unverändert gehalten werden. Besonders hervorgehoben werden von den Reportautoren Anaveon und Numab Therapeutics, die die größten Finanzierungstransaktionen privater Unternehmen im Jahr 2021 mit 110 Mio. CHF bzw. 100 Mio. CHF aufgewiesen hatten. 

Auf die Regionalität der Schweiz, beziehungsweise die Kantonalität bezogen, führt die Region Basel den Vergleich gegenüber Zürich oder die Westschweiz deutlich an und verzeichnete jeweils um die 50% mehr externe Finanzierungen als diese beiden Regionen zusammen – sowohl im privaten wie im börsennotierten Sektor der Branche. Gerade die hohe Anzahl der börsennotierten Unternehmen in der Region Basel führt dazu, dass dort mit 1,5 Mrd. CHF fast dreimal so viel Geld durch Kapitalmaßnahmen akquiriert werden konnte wie in der Region Zürich mit gut 560 Mio. CHF.

"Die rekordhohen Kapitalzuflüsse der letzten beiden Jahre bestätigen, dass die Investoren weiterhin von der Attraktivität der Investitionsmöglichkeiten in der Schweizer Biotech-Industrie überzeugt sind. Innovation und Wachstum weiter zu sichern, muss eine zentrale Priorität bleiben. Erfreulicherweise zieht die Schweiz zudem auch weiterhin internationale Talente an und baut auch die internationale Zusammenarbeit aus", kommentiert Michael Altorfer, CEO der Swiss Biotech Association.

Weitere Zahlen sind dem aktuellen Report zu entnehmen.

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