Bundesweite Zentren für personalisierte Medizin
Die Charité in Berlin und das Universitätsklinikum Freiburg schlossen als erste erfolgreich die Zertifizierung der Deutschen Krebsgesellschaft als sogenannte Zentren für Personalisierte Medizin (ZPM) ab. Diese Zentren entstehen im Rahmen des Innovationsfondsprojekts des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) DNPM – Deutsches Netzwerk für Personalisierte Medizin. Ihr Konzept baut auf den Strukturen des Landesnetzwerks in Baden-Württemberg auf, in dem bereits vier regionale Zentren für personalisierte Medizin etabliert wurden.
Von Baden-Württemberg lernen, heißt… So wirkt die Ausbreitung eines regionalen Modellvorhabens der Patientenversorgung in der Onkologie nach Methoden der Personalisierten Medizin über das gesamte Bundesgebiet. Die Charité in Berlin und das Universitätsklinikum Freiburg haben dabei als erste erfolgreich die Zertifizierung der Deutschen Krebsgesellschaft für Zentren für Personalisierte Medizin (ZPM) abgeschlossen. In den ZPM werden für Patienten mit fortgeschrittenen Krebserkrankungen Therapieempfehlungen auf Basis der Genommedizin erarbeitet, wenn die Standardtherapien keine Option mehr darstellen oder wenn bei seltenen Krebserkrankungen solche bisher nicht existieren. Alle ZPM sind innerhalb des Deutschen Netzwerks Personalisierte Medizin (DNPM) miteinander verbunden und generieren damit gemeinsam Wissen innerhalb der Versorgungsstrukturen.
Die ersten von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten ZPMs, die Charité in Berlin und das Universitätsklinikum Freiburg, erfüllen die angesetzten Qualitätskriterien und haben ein etabliertes Qualitätsmanagementsystem nachgewiesen. „Beide Zentren für Personalisierte Medizin haben die anspruchsvollen Zertifizierungskriterien erfüllt und belegt, dass sie hervorragende Arbeit leisten. Dies kommt den Patienten zugute. In den Zentren können ihnen neue, auf sie und ihre Erkrankung passende Behandlungsmöglichkeiten angeboten werden. Damit erreichen wir immer mehr Menschen, bei denen die Möglichkeiten der Standardtherapie erschöpft sind – das ist großartig“, so Prof. Dr. Nisar Malek, der gemeinsam mit Prof. Dr. Ulrich Keilholz Vorsitzender der Zertifizierungskommission ZPM ist und zudem Leiter des DNPM-Projekts.
Die Vernetzung aller ZPMs innerhalb des DNPMs ist für die langfristige Arbeit der Zentren besonders relevant. Gemeinsame Standards, Dokumentations- und Bioinformatikstrukturen erlauben eine fortlaufende Wissensgenerierung. „Diese ersten Zertifizierungen sind nur der Anfang“, so Keilholz, Direktor des Charité Comprehensive Cancer Center. „Bereits jetzt sind acht weitere Erst-Audits für dieses Jahr geplant. Ich freue mich auf mindestens zehn hervorragende zertifizierte Zentren für Personalisierte Medizin, in denen Krebspatienten individuelle und an aktuellster Forschung ausgerichtete Unterstützung erhalten.“
Justus Duyster vom Universitätsklinikum Freiburg ist froh: „Dass das Zentrum für personalisierte Medizin des Universitätsklinikums Freiburg als bundesweit erste Einrichtung die Zertifizierung der Deutsche Krebsgesellschaft erhalten hat, ist eine wichtige Auszeichnung für uns. Sie zeigt: Personalisierte Krebsmedizin ist am Universitätsklinikum Freiburg keine Zukunftsvision, sondern gelebte Realität. Dank umfassender Gen- und Proteinanalysen können wir schon heute zwei Drittel aller Patienten eine passende Therapie vorschlagen, für die in den Leitlinien keine Therapieoption zu finden ist."