Traceless materials erhält 36 Mio. Euro in Serie-A
Die Hamburger Gründerinnen Anne Lamp und Johanna Baare haben überzeugt: für ihr biobasiertes, komplett abbaubares Material gewannen sie nun Investoren für eine Serie A-Finanzierung in Höhe von 36 Mio. Euro. Mit dem Geld entsteht eine Demonstrationsanlage, die tausende Tonnen des neuen Biowerkstoffes produzieren soll.
Traceless materials sichert sich 36,6 Mio. Euro in der ersten Finanzierungsrunde für den Bau der ersten industriellen Anlage zur Großproduktion der biobasierten Alternative zu Plastik. Die Finanzierungsrunde wurde von UB FIGG und dem Blue Ocean Fund von SWEN CP angeführt. Damit kann die Produktionskapazität der Biomaterial-Technologie auf industriellen Maßstab erweitert werden.
An der Finanzierungsrunde beteiligte sich auch ein lokales Bankenkonsortium, bestehend aus der GLS Bank, Hamburg, und der Hamburger Sparkasse, sowie die drei bestehenden Investoren des Unternehmens der Green-Tech-Investor Planet A, der Seed-Investor High-Tech Gründerfonds (HTGF) und der Deep-Tech-Investor b.value.
Das natürliche Biomaterial traceless® ist zertifiziert, vollständig biobasiert, kompostierbar und plastikfrei. Durch die Verwendung von landwirtschaftlichen Reststoffen werden wertvolle Biomasse-Ressourcen geschont. Die zum Patent angemeldete Technologie basiert auf natürlichen Polymeren, enthält keine potentiell schädlichen Chemikalien und hat einen minimalen ökologischen Fußabdruck. Chemisch entspricht das Material am ehesten einem modifizierten Cellophan, das bereits vor der auf Erdöl basierenden Welle der Kunststoffprodukte vor etwa einem Jahrhundert die nachhaltigere Plastikalternative war.
Im Vergleich zu Kunststoff werden beim Material der Hamburger Gründerinnen 91% der CO2-Emissionen und 89% des fossilen Energiebedarfs bei Herstellung und Entsorgung eingespart. „Durch die Skalierung unserer innovativen Technologie zeigen wir, dass eine klimafreundliche, zirkuläre, resiliente und regenerative Industrie möglich ist. Mit unserem neuartigen Biowerkstoff können wir einen wichtigen Beitrag zur Lösung des Plastikproblems leisten“, so Dr. Anne Lamp, CEO und Mitbegründerin von traceless. „Wir sind überzeugt, dass UB FIGG und SWEN eine hervorragende Ergänzung zu unseren Gesellschaftern sind, da sie über einschlägiges Wissen in unserer Branche verfügen. Dass sowohl unsere Investoren als auch die Banken voll hinter unserer Mission stehen, war für uns ein entscheidendes Kriterium.“
Das Hamburger Unternehmen hat bereits einige Industriekooperationen, unter anderem mit dem Versandhaus Otto sowie der Modekette C&A. Um die innovative Technologie nun erstmals im industriellen Maßstab umzusetzen, baut traceless in Hamburg eine Demonstrationsanlage. Mit dieser Produktionsanlage wird das Unternehmen jährlich mehrere tausend Tonnen konventioneller Kunststoffe ersetzen und gleichzeitig helfen, erhebliche Mengen an CO2-Emissionen, fossilen Ressourcen und Agrarflächen einzusparen. Das Bundesumweltministerum hatte am Anfang des Jahres eine Anschubförderung von 5 Mio. Euro für die Demonstrationsanlage zugesagt, nun kommt durch die Serie A-Finanzierung der zweite Baustein für die Kostendeckung des Pilotvorhabens hinzu.
Die beiden Gründerinnen und ihre Materialentdeckung wurden im Rahmen der Serie „Biopioniere“ von Bioökonomie.de vorgestellt.
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