Saiba Animal Health AG

Boehringer kauft Schweizer Saiba Animal Health

Nach drei vorangegangen Lizenzierungsdeals hat Boehringer Ingelheim nun den Deckel drauf gemacht: für einen ungenannten Kaufpreis erwirbt das Pharmaunternehmen den Schweizer Spezialisten für Tiergesundheit, Saiba Animal Health.

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Noch ist die Nachrichtenlage etwas dünn, doch es sickert langsam durch, dass Boehringer die Schweizer Saiba Animal Health AG übernommen hat. Diese hat sich auf die Entwicklung neuartiger Arzneimittel zur Behandlung chronischer Krankheiten bei Haustieren spezialisiert. Angaben zum Kaufpreis machte Boehringer nicht.

Die 2014 aus der ETH Zürich ausgegründete Saiba versteht sich auf die Impfung von Haustieren. Dabei haben die Produktentwicklungen eine solche Reife erreicht, dass Boehringer Ingelheim mit seiner Sparte für Tiergesundheit im Jahr 2021 einen ersten Lizenzierungsdeal mit Saiba abschloss. Nur ein Jahr später folgte eine nächste Produkteinlizenzierung durch Boehringer und auch im Folgejahr 2023 konnte Saiba bereits den dritten Lizenzierungspakt mit der familiengeführten privaten Pharmagröße abschließen.

Saiba Animal Health stellt maßgeschneiderte Impfstoffe gegen ausgewählte Krankheiten her. Die Impfstoffe bestehen aus virenförmigen Nanopartikel, auch virusähnliche Partikel (VLP) genannt, bei denen Kopien eines beliebigen krankheitserregenden Moleküls chemisch an die VLP-Oberfläche gebunden sind. Bei der Immunisierung gaukelt der VLP-Baustein des Impfstoffs dem Immunsystem vor, es werde von einem Virus angegriffen, was zu einer starken Immunreaktion gegen das krankheitsverursachende Molekül auf der VLP-Oberfläche führt. Dieses Verfahren ist auch in der Humanmedizin bekannt, Saiba hat sich mit der Spezialisierung auf den Haustierbereich und Impfstoffen gegen chronische und ansteckende Krankheiten in einer Spezialnische der Tiergesundheit positionieren können.

Boehringer wird damit erneut fündig in der Schweiz nach dem Kauf von T3 Pharma (Basel). Nun wird sich im Schweizer Pfäffikon das Firmenlogo am Stammsitz zu Boehringer Ingelheim wandeln, die VLP-Plattform dann aber wohl in noch größerer Breite Einzug in die Produktentwicklung und -palette der Ingelheimer Pharmazeuten halten.

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