Deutsche Biotech-Regionen, das Golden Triangle rings um London und natürlich die USA an Ost- und Westküste. Aber Basel und die Schweiz? Eher selten wird die Stadt am Dreiländereck in diese Reihe gestellt. Dabei kann man die Dynamik am Oberrhein gar nicht übersehen, meint Christof Klöpper im Gespräch mit |transkript (in der Print-Ausgabe 4-2024).
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Die Schweizer Roche, Basel, wandelt eine bestehende Partnerschaft mit Poseida Therapeutics, San Diego (USA), in eine Akquisition um. Dafür werden den Aktionären des US-Unternehmens 9 US-Dollar je Aktie angeboten, wozu weitere 4 US-Dollar je Aktie bei Erreichen bestimmter klinischer Meilensteine in den CAR-T-Programmen hinzukommen können. Insgesamt könnte das Volumen der Übernahme damit eine Größenordnung von 1,5 Mrd. US-Dollar erreichen. Roche hat es auf die „Off-the-shelf“-Technologieplattform des 2014 gegründeten US-Unternehmens abgesehen.
Bei der Präsentation vor Investoren ging es um viele Milliarden, die die Schweizer Novartis aus Basel in der Vergangenheit in ihre globalen Akquisitionen gesteckt hat, und die noch zukünftig in den Aufkauf von interessanten Unternehmen gesteckt werden sollen. Dabei wurde auch die jüngste Aktivität publik: Novartis hat die US-amerikanische Gentherapie-Firma Kate Therapeutics gekauft. Dafür sollen insgesamt bis zu 1,1 Mrd US-Dollar gezahlt werden.
Die Schweizer Roche ist in Cambridge (USA) in eine Kooperation mit Flare Therapeutics Inc. eingestiegen, die sich um Wirkstoffe gegen Transkriptionsfaktoren drehen soll und mit einem gewaltigen Dealvolumen von über 1,8 Mrd. US-Dollar auftrumpft. Interessant ist dabei auch, dass die erst 2021 gegründete Flare schon mit sehr vielen Millionen anderer großer Pharma-Akteure ausgestattet wurde: Pfizer, Eli Lilly und Novartis sitzen bereits mit im Boot.
Große Freude im Switzerland Innovation Park in Basel: Die Alentis Therapeutics AG erhält neuerlich eine gewaltige Finanzspritze. Diesmal sind es in der Serie D-Finanzierungsrunde mehr als 180 Mio. US-Dollar. Das Unternehmen setzt beim Kampf gegen Krebs auf einen Rezeptor als Zielmolekül, der den engen Zellverbund des soliden Tumorgewebes kontrolliert. Claudin heißt dieser Rezeptor, der mit einem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat attackiert wird und damit die Bekämpfung des löchrig gewordenen Tumorgewebes durch das Immunsystem verstärken soll. Immer mehr Investoren finden diesen Ansatz spannend.
Eine gemeinsame Datenerhebung von BIOCOM und [iito] Business Intelligence zeigt einen Aufwärtstrend bei der Seed-Finanzierung von Start-ups in den Bereichen Biotechnologie (Pharma + Food) und digitale Gesundheitsanwendungen (Digital Health) in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Dies steht im Gegensatz zur Stimmungslage, die teilweise von einem Investorenwinter spricht. Insbesondere die Finanzierung von Gründungsvorhaben in Deutschland hat sich im Vergleich zum Vorjahr bereits auf ein Gesamtvolumen von knapp 100 Mio. Euro verdreifacht.
Neuerlicher Milliardendeal, doch diesmal aus der Schweiz heraus mit einem US-amerikanischen Biotechnologie-Unternehmen: Monta Rosa Therapeutics Inc. Nicht nur der Name klingt nach Schweiz, einige weitere Wurzeln führen nach Basel.
Der Gesundheitskonzern Bayer und das Schweizer Start-up Impli werden künftig zusammenarbeiten. Die Unternehmen schlossen eine Partnerschaft, bei der es um die Überwachung des weiblichen Hormonspiegels in Echtzeit geht.
Die Schweizer Ypsomed Holding AG feierte Mitte Oktober die Einweihung ihrer neuen Produktionshalle am Standort Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern und stellt den weiteren Ausbau des Werkes in den kommenden Jahren in Aussicht.
Eli Lilly bleibt im Einkaufs- oder Partnermodus. Das Diätspritzen-Dickschiff hat nicht nur schon wieder – nach Haya Therapeutics – einen milliardenschweren Partner im Schatten der Schweizer Berge gefunden. Der US-Pharmaunternehmen hat sich sogar nach einer Verlobung und Trennung vor einigen Jahren nun erneut mit der „alten Liebe“ verbunden: KeyBioscience aus Lugano im Tessin.