Single Use Support GmbH

Single Use Support gehört nun zur Novo-Gruppe

Die Mehrheitsbeteiligung von 60% an der Kufsteiner Single Use Support GmbH geht an die dänische Novo-Gruppe. Die stark gewachsene Logistikfirma hatte wohl mit ihrer hohen Gewinnmarge überzeugende Argumente in einem Bieterwettkampf auf ihrer Seite, die angeblich einen hohen dreistelligen Millionbetrag für die Anteile nötig machte. Die gerüchteweise ebenfalls interessierte deutsche Sartorius und Merck haben das Nachsehen.

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Novo Holdings gab am Mittwoch bekannt, dass es eine Mehrheitsbeteiligung an dem österreichischen Unternehmen Single Use Support erwirbt, einem Anbieter von Flüssigkeitsmanagement-Dienstleistungen. Die Kufsteiner Firma hat sich in den vergangenen sechs Jahren seit der Gründung als Spezialist für Lösungen zum Einfrieren und Auftauen von Pharmazie-Substanzen, aber auch für die Abfüllung und Filtrierung von biopharmazeutischen Produkten etablieren können und ein starkes Wachstum auf heute 200 Beschäftigte gezeigt.

Während Novo in seiner Pressemitteilung die genauen finanziellen Bedingungen der Transaktion nicht bekannt gab, sagte ein Sprecher gegenüber Reuters, dass der Deal im „hohen dreistelligen Millionenbereich“ liegen würde. Österreichische Start-up-Medien hatten bereits zum Jahreswechsel von einem nahenden Milliardendeal gemunkelt. Die dänische Holding, die Muttergesellschaft des Pharmariesen Novo Nordisk, wird rund 60 % der Anteile an Single Use Support besitzen, während die beiden Gründer des österreichischen Unternehmens jeweils 10 % der Anteile behalten werden. Die verbleibenden 20 % von Single Use Support werden von dem US-amerikanischen Biowissenschafts- und Diagnostikunternehmen Danaher gehalten.

Johan Heuffer, Senior Partner of Principal Investments bei Novo Holdings, bezeichnete die Übernahme am Mittwoch in einer Erklärung als „wichtige und ergänzende Ergänzung unseres schnell wachsenden Life-Science-Tools- und Diagnostik-Portfolios“. Die Single Use Support-Beteiligung wird es der Novo Holdings auch ermöglichen, anderen Pharmaunternehmen Life-Science-Dienstleistungen anzubieten.

Das Unternehmen mit Hauptsitz in Österreich und einer Tochtergesellschaft in den USA unterstützt Arzneimittelhersteller bei der sicheren und effizienten Handhabung und dem Transport ihrer Produkte, darunter Biologika, Zell- und Gentherapien und mRNA-Impfstoffe. Zu den Produkten und Dienstleistungen des Unternehmens gehören unter anderem sterile Einweg-Verbrauchsmaterialien und -Baugruppen, ultrakalte Gefriergeräte, Bioprozessbehälter und automatische Aliquotierungssysteme.

Für Novo Holdings kommt der am Mittwoch abgeschlossene Vertrag mit Single Use Support zu einem Zeitpunkt, an dem das Unternehmen seine Produktionskapazitäten und seine Lieferkette zur Unterstützung des umsatzstärksten Novo-Nordisk-Produkts Wegovy und des Typ-2-Diabetes-Medikaments Ozempic (Semaglutid) ausbauen will. Derzeit nutzt Novo Single Use nicht für sein Blockbuster-Medikament zur Gewichtsreduktion Wegovy (Semaglutid), so Heuffer gegenüber Reuters. Im Februar 2024 hatte Novo Holdings den CDMO-Riesen Catalent für 16,5 Mrd. US-Dollar in bar übernommen. Diese Übernahme ist seither auf mehrere behördliche Hindernisse gestoßen und hat bei den anderen Pharmakunden von Catalent, darunter Novos Konkurrent Eli Lilly, Bedenken ausgelöst. Wesentlich unkomplizierter dürfte der Einstieg bei Single Use Support ablaufen, der dennoch von Behörden überprüft werden wird. Das Gründerduo Thomas Wurm und Johannes Kirchmair hatte sich vor wenigen Monaten aus dem operativen Geschäft in den Aufsichtsrat zurückgezogen und berät das Unternehmen.

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