
Auch Mecklenburg-Vorpommern setzt auf Zelltherapie
Ich warte noch auf ein Bild: Mit der Millionenförderung als Startschuss für NEXCELL macht Mecklenburg-Vorpommern deutlich, dass es auch auf Zell- und Gentherapien setzt. Landeswirtschaftsminister Dr. Wolfgang Blank nutzte seine Sommerreise, um dieses Signal in Teterow mit der Überreichung des Förderbescheides von rund 8,2 Mio. Euro deutlich zu machen. Das Geld fließt in die Entwicklung einer hochautomatisierten Plattform für Zell- und Gentherapien, getragen von Miltenyi Biotec (Teterow), RoweMed (Parchim) sowie Instituten und Forschern der Universität und Universitätsmedizin Rostock.
Mit dem Förderbescheid für das Verbundprojekt NEXCELL hat Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Dr. Wolfgang Blank in Teterow ein Signal für die Zukunft der personalisierten Medizin gesetzt. Rund 8,2 Mio. Euro fließen in die Entwicklung einer hochautomatisierten Plattform für Zell- und Gentherapien, getragen von Miltenyi Biotec (Teterow), RoweMed (Parchim) sowie Universität und Universitätsmedizin Rostock.
„Wir investieren in innovative Forschung für eine moderne personalisierte Medizin und stärken Mecklenburg-Vorpommern als zukunftsfesten Standort der Gesundheitswirtschaft“, sagte Blank bei der Übergabe. Das Projekt sei ein Beispiel dafür, „wie international erfolgreiche Unternehmen und exzellente Forschungseinrichtungen aus Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam medizinische Innovationen vorantreiben, die weit über die Landesgrenzen hinauswirken.“
Die industrielle Entwicklung einer neuen Gerätegeneration soll künftig standardisierte klinische Herstellungsprozesse ermöglichen – mit automatisierter Analytik, KI-gestütztem Datenmanagement und hoher Produktqualität. Parallel dazu arbeitet die Universität Rostock an den wissenschaftlichen Grundlagen, um patientennahe Therapien gegen Krebs und Autoimmunerkrankungen weiterzuentwickeln. Projektleiter Christian Thombansen von Miltenyi Biotec betonte: „Mit diesem Projekt machen wir einen weiteren Schritt hin zur vereinfachten Herstellung komplexer Therapien und damit auch einen Schritt zur besseren Verfügbarkeit dieser Therapien am Standort Rostock.“
Auch Stefan Miltenyi, Gründer des Unternehmens, erinnerte daran, wie wichtig die Landesförderung für den Standort gewesen sei: „Die Förderung durch das Land hat wesentlich dazu beigetragen, dass der Standort Teterow in den letzten 20 Jahren von 80 auf rund 600 Mitarbeiter wachsen konnte.“ Aus früheren Projekten seien technologische Grundlagen für das weltweit eingesetzte CliniMACS Prodigy® hervorgegangen. Mit NEXCELL und dem geplanten neuen Entwicklungs- und Anwendungszentrum für innovative Krebstherapien in Rostock sollen weitere Impulse für die Region entstehen. Insgesamt rechnet die Landesregierung mit über 40 neuen Arbeitsplätzen.
Wirtschaftsminister Blank bringt eigene Biotech-Erfahrung ein
Dass sich der Minister persönlich stark für den Ausbau der Gesundheitswirtschaft engagiert, hat einen beruflichen Hintergrund: Blank promovierte in Biochemie und gehörte in den 1990er Jahren zu den Pionieren der Biotechnologie-Szene in Mecklenburg-Vorpommern. In Greifswald baute er die BioCon-Valley-Initiative maßgeblich mit auf, die sich als Netzwerk und Clusterorganisation für die Gesundheitswirtschaft etablierte. Zudem war er langjähriger Geschäftsführer der BioCon Valley GmbH, in der regionale Unternehmen und internationale Kooperationen im Bereich Biotechnologie, Medizintechnik und Life Sciences gefördert werden.
Vor seiner Zeit als Minister verantwortete Blank außerdem mehrere Projekte im Technologietransfer zwischen Forschung und Wirtschaft, leitete Förderinitiativen für Start-ups im Bereich der Biowissenschaften und war selbst als Unternehmer in der Branche aktiv. Seine Stationen machen deutlich: Der heutige Wirtschaftsminister kennt die Chancen und Hürden der Biotechnologie-Branche aus eigenem Erleben.
Das Vorhaben wird über die EFRE-Mittel zur Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation finanziert und ist Teil der regionalen Innovationsstrategie im Aktionsfeld „Medizintechnik und Biotechnologie“. Ziel der Landesregierung ist es, Mecklenburg-Vorpommern langfristig als Standort für Zell- und Gentherapien auf die internationale Karte zu setzen.