InflarX NV

InflarX meldet positive Phase II-Daten, Kurs zieht an

Die Jenaer Inflarx NV sorgt für Leben an der Börse. Grund dafür sind positive Phase IIa-Daten eines oralen Wirkstoffes, der eine überschießende Reaktion des Immunsystems kontrollieren hilft. Ein fehlgeschlagener Ansatz mit einem Antikörper hatte das Unternehmen 2019 in große Schwierigkeiten gebracht. Nun könnte der neue Wirkmechanismus mehr Erfolg bringen.

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Das Biopharmaunternehmen InflaRx N.V. (Nasdaq: IFRX) mit Sitz in Jena (Thüringen) hat positive Ergebnisse aus einer Phase IIa-Studie zu seinem oralen C5aR-Inhibitor INF904 veröffentlicht. Der Wirkstoff wurde in zwei Indikationen getestet: Hidradenitis Suppurativa (HS), eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, und chronische spontane Urtikaria (CSU).

In beiden Indikationen zeigte INF904 eine rasche und klinisch relevante Wirksamkeit sowie ein günstiges Sicherheitsprofil ohne schwerwiegende Nebenwirkungen. Bei HS-Patienten wurde eine deutliche Reduktion von Abszessen, Knötchen und Drainagetunneln beobachtet, begleitet von einer signifikanten Schmerzlinderung und von Verbesserungen der Lebensqualität. Die Wirkeffekte vertieften sich vier Wochen nach Ende der Behandlung.

Auch bei CSU-Patienten kam es zu einer deutlichen Senkung des 7-Tage-Urtikaria-Aktivitäts-Scores (UAS7) und zu einer verbesserten Krankheitskontrolle. INF904 zeigte in beiden Dosierungen Aktivität, teils im Bereich bereits zugelassener Therapien.

Laut InflaRx-CEO Prof. Niels C. Riedemann markieren die Daten einen wichtigen Fortschritt für das Unternehmen und bestätigen das Potential von INF904 als neuartiger, oral verfügbarer Entzündungshemmer. Das Unternehmen plant, 2026 eine Phase IIb-Studie in HS zu starten und das Entwicklungsprogramm in CSU weiter auszubauen, sucht dafür aber einen Partner.

Bei HS musste das Unternehmen  2019 einen Rückschlag mit kräftigem Kursrutsch verkraften, weil ein Antikörper nicht besser als Placebo abgeschnitten hatte. Das jetzt verwendete Small molecule in der oralen Version scheint als Wirkstoff ein besseres Ansprechen der Patienten auszulösen, wenn dies auch erst noch in einer größen Studie untermauert werden muss.

Nach Bekanntgabe der Ergebnisse reagierte die Aktie des Unternehmens mit einem Kursanstieg von über 60 Prozent an der US-Börse Nasdaq, allerdings von niedrigem 1-Dollar-Niveau. Inflarx NV ist insbesondere seit der Corona-Pandemie verstärkt unterwegs, die langwirkenden Schäden der ausgelösten Immunreaktionen anzugehen und hat für einen C5a-Antikörper bereits eine Zulassung bei schweren COVID-19-Infektionen erhalten.

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