Araris Biotech AG

Schweizer ADC-Firma Araris nach Japan verkauft

Milliardendeal in der Schweiz. Diesmal ist es keine Partnerschaft oder eine Lizenz, sondern ein Firmenverkauf. Die St. Gallener Araris Biotech AG, Spezialist für Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs) geht für bis zu 1,14 Mrd. US-Dollar an Taiho Pharmaceutical Co. Ltd., eine Tochtergesellschaft von Otsuka Holdings. Eine Vorauszahlung von 400 Mio. US-Dollar ist sofort fällig, weitere 740 Mio. US-Dollar sind an das Erreichen bestimmter Meilensteine geknüpft.

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Die britische Investmentfirma Schroders (LON:SDR) Capital Global Innovation Trust plc hat derzeit besonders gute Karten. Nach den erfolgreichen Exits für Schroders Capital bei Carmot Therapeutics, Tessian und Anthos Therapeutics ist nun das Portfoliounternehmens Araris Biotech AG (Schweiz) an Taiho Pharmaceutical Co. Ltd. veräußert worden. Das Schweizer Biotechnologieunternehmen, bekannt für seine innovativen Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs), wurde für eine Sofortzahlung von 400 Mio. US-Dollar in bar von den Japanern übernommen, mit zusätzlich vereinbarten Meilensteinzahlungen, die bis zu 740 Mio. US-Dollar erreichen könnten.

Für eingesetzte rund 5,5 Mio. CHF erhält Schroders Capital nun 24,3 Mio. US-Dollar. Weitere Ausschüttungen könnten über das Erreichen der Meilensteine noch in der Höhe von bis zu 43,6 Mio. US-Dollar auflaufen, eine schöne Vervielfachung des Einsatzes. Der eigentlich leitende Seed-Investor ist die VC-Gesellschaft Pureos, die das Unternehmen aktiv auf seinem Weg von einem frühen Biotech-Start-up zu einem Pionier im Bereich der nächsten ADC-Generation unterstützte.

Dies liegt auch an einer engen Verbindung dieser Kapitalgesellschaft zum Unternehmen: Araris-Mitgründer und CEO Dragan Grabulovski ist Venture Partner bei Pureos. Zudem spielte Dominik Escher, Managing Partner von Pureos, eine zentrale Rolle im Vorstand von Araris und half, das Unternehmen auf den Radar der Pharmaunternehmen zu schieben. Dank der innovativen Linker-Technologie von Araris sind ADCs stabiler, wirksamer und treffen die Zielzelle spezifiischer, was zu verbesserten Therapieergebnissen für Krebspatienten führt. Unter der Führung von Taiho soll diese Innovation weiterentwickelt werden.

Im Januar war noch ein hoher Partnerschaftsdeal mit der japanischen Roche-Tochter Chugai in der Größenordnung von 780 Mio. US-Dollar vereinbart worden. Der bereits früher mit Araris verknüpfte Partner Taiho mag dadurch etwas aufgeschreckt worden sein und sich nun zum Komplettkauf genötigt gesehen haben, bevor noch weitere Pharmaunternehmen bei Araris anklopfen. Das japanische Pharmaunternehmen ist eine Tochtergesellschaft der Otsuka Holdings, die sich auf die Entwicklung von Krebsbehandlungen konzentriert.

Dominik Escher war einer der Gründer von ESBATech und leitete das Unternehmen seit seiner Gründung 1998 bis 2016 als CEO. Er sammelte mehr als 90 Mio. US-Dollar Risikokapital für die ESBATech AG ein, die 2009 für 589 Mio. US-Dollar von Alcon/Novartis übernommen wurde. Neben vielen Aufsichtsratssitzen war Escher lange Präsident der Swiss Biotech Association. Er gründete 2017 die Venturekapitalfirma Pureos, die unter anderem durch das aktive Mitwirken bei Baselaunch, der Frühphasen- und Start-up-Schmiede im Basler Innovations- und Technologiezentrum, früh in Innovationsprojekte involviert ist.

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