Smartbax GmbH

Smartbax gegen Antibiotikaresistenzen

Die Münchner smartbax GmbH erhält finanzielle Unterstützung, um Antibiotika der nächsten Generation zu entwickeln. Die Ausgründung der Technischen Universität München (TUM) gab heute den erfolgreichen Abschluss ihrer Pre-Series-A-Finanzierungsrunde über 4,7 Mio. Euro bekannt.

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Antibiotikaresistenzen gelten als eine der größten globalen Gesundheitsbedrohungen – laut WHO könnten sie bis 2050 mehr Menschen das Leben kosten als Krebs. In Deutschland sterben jedes Jahr fast 10.000 Menschen an Infektionen mit multiresistenten Keimen. Während große Pharmakonzerne sich aus der Antibiotikaforschung zurückgezogen haben, wagt eine junge Münchner Biotech-Firma den Gegenangriff: Smartbax.

Das 2021 als Spin-off der TU München gegründete Unternehmen hat nun 4,7 Mio. Euro in einer Pre-Series-A-Runde eingeworben. Angeführt wurde die Finanzierung von Anobis Asset und Bayern Kapital, flankiert von UnternehmerTUM Funding for Innovators, dem High-Tech Gründerfonds und dem Boehringer Ingelheim Venture Fund. Mit dem Kapital will Smartbax seinen Leitkandidaten gegen gramnegative Bakterien bis in die Präklinik bringen und gleichzeitig eine Plattform neuartiger Enzymaktivatoren ausbauen.

Smartbax hatte sich seit den ersten Schritten 2021 mit Geld aus Fördermitteln (VIP+), dem bayerischen m4-Award, aber auch einer Seed-Finanzierung über 1,2 Mio. Euro über Wasser gehalten.

CEO Dr. Robert Macsics erklärt den Ansatz des Unternehmens so: „Niedermolekulare Antibiotika bleiben eines der wirksamsten Werkzeuge im Kampf gegen Resistenzen. Smartbax ist derzeit das einzige deutsche Biotech, das sich ausschließlich der Entwicklung dieser Wirkstoffklasse widmet.“ Seine Forscher kombinieren klassische Inhibitoren mit innovativen Aktivatoren, die einen „Selbstverdau der Bakterien“ auslösen – ein bislang ungenutzter Wirkmechanismus.

„Antibiotikaresistenzen gehören zu den dringendsten medizinischen Herausforderungen unserer Zeit“, betont Martin Falk von Anobis Asset. Auch Monika Steger von Bayern Kapital sieht in Smartbax „eine vielversprechende Investition sowohl in das lokale Biotech-Ökosystem als auch in die Widerstandsfähigkeit unseres Gesundheitssystems“.

Der Bereich der Antibiotikaresistenz wurde über Jahrzehnte sträflich vernachlässigt, so dass multiresistente Keime zu einer immer bedrohlicheren und realen Gefährdung auch bei scheinbar unkritischen Verletzungen oder Klinikaufenthalten geworden sind. Die Pharmafirma Merck aus Darmstadt hatte deswegen bereits 2020 den jährlichen Future Insight Prize in der Kategorie „Multidrug Resistance Breaker“ ausgelobt und Prof. Dr. Stephan Sieber (im Foto 2.v.l.) mit dem mit 1 Mio. Euro dotierten Preis für seine wissenschaftliche Forschung ausgezeichnet. Sieber gründete danach mit seinem Team das Unternehmen Smartbax und konnte weitere Erstinvestoren gewinnen.

Nach dem Börsengang der Schweizer BioVersys AG im Frühjahr, die damit ihre Pipeline voranbringen und weiterentwickeln kann, entwickelt sich Smartbax zu einem weiteren sichtbaren Akteur in der DACH-Region im Bereich der Antibiotikaresistenz (AMR).

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