Nachhaltigkeit bringt Vorteile

Die erfolgreichen Geschäftsmodelle der Zukunft sind klima­neutral, fair und zirkulär. Gerade Life Sciences und Biotech-Unternehmen sollten dies verinnerlicht haben und leben, oder? Eine Studie gibt nun erstmals dazu nähere Einblicke.

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Eine nachhaltige Unternehmensführung, die die Umwelt schützt, Ressourcen schont und gleichzeitig einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft hat, die ökologische und soziale Aspekte bei der Entwicklung und Herstellung von Produkten berücksichtigt, faire Bedingungen in den Lieferketten für Mensch und Umwelt sicherstellt, bis hin zu sorgsamem und wertschätzendem Umgang mit der „Ressource Mensch“. Das ist gefühlt die Anleitung für Unternehmen in der Biotechnologie, die immer schon angetreten sind, mit den Möglichkeiten der Natur und menschlicher Kreativität Lösungen für die gesellschaftlichen Herausforderungen zu schaffen.

Studie zeigt Nachholbedarf
Die Personalberatung DCZ Executive Search aus Düsseldorf wollte es genauer wissen und hat im Herbst 2022 insgesamt 250 Führungskräfte kleiner und mittelständischer deutscher Biotech-Unternehmen zur Corporate Social Responsibility (CSR) befragt. Die Teilnahmequote lag bei 39%, die Antworten kamen zu rund 75% aus der Roten Biotechnologie (Therapie und Diagnostik), zu 13% aus der industriellen Biotechnologie und zu 12% von diversen Dienstleistern wie Zulieferern oder Technologietransferorganisationen.

Kurzgefasst wird in der Studie festgestellt, dass eine Mehrheit (ca. 63%) der Unternehmen  Nachhaltigkeit einen hohen bis sehr hohen Stellenwert einräumt. Gerade in diesem Sektor ist es ein wenig überraschend, dass ein gutes Drittel der Teilnehmer die „Dringlichkeit der Umsetzung einer Nachhaltigkeitsstrategie“ als eher gering empfindet. Das mag an den Herausforderungen bei der Umsetzung liegen, die die Befragten mehrheitlich in der Schwierigkeit sehen, auf zirkuläres Wirtschaften umzustellen. Aber auch höhere Produktionskosten lassen die Mehrheit vor einer Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien derzeit noch zurückschrecken.

Attraktivität steigt
Gleichwohl sind es immerhin 74% der befragten Unternehmen, die sich – meist auf Geschäftsführungsebene – mit dem Thema Nachhaltigkeit befassen. Bei den Gründen dafür spielen Werte und Ideale die größte Rolle, aber auch Wettbewerbsvorteile, Imageverbesserung und die Steigerung der Arbeitgeberattraktivität. Dieser letzte Motivationsgrund wurde mit fast 80% sogar am häufigsten genannt. Er umfasst dabei aber nicht nur etwa zukünftige Mitarbeiter und das so eventuell erfolgreichere Werben um diese. Auch, um als Arbeitgeber für die aktuellen Mitarbeiter attraktiv zu bleiben und diesen ein authentisches Arbeitsumfeld für hohe Jobzufriedenheit zu bieten – weil man auch in diesem Job einen aktiven Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten kann –, steht sogar noch vor der Außenwahrnehmung auf dem Kandidatenmarkt.

Zirkulär aus Überzeugung
Aber: es bleibt noch Luft nach oben. Trotz des großen Interesses ist nur bei 29% der Befragten eine Nachhaltigkeitsstrategie in den Unternehmenszielen verankert. Und nur 20% geben an, dass sie auf dem Weg der Transformation „schon weit fortgeschritten“ seien. Die Definition und Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen ist, so das Fazit der Personalberatung DCZ, eine Investition in die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen, gerade auch vor dem Hintergrund des Wettbewerbs um Toptalente auch in Zukunft punkten zu wollen.

Unternehmen können langfristig nur erfolgreich sein, wenn sie durch nachhaltiges Recruiting und Personalmanagement neue Mitarbeiter gewinnen und anschließend durch eine positive Unternehmenskultur langfristig an sich zu binden vermögen.

Dieser Beitrag ist Teil des Human-Resources-Spezial in |transkript 1/2023.

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