Nanoplastik schädigt die Gesundheit

Nanoplastik hat Einfluss auf den Organismus von Zebrafischen. Dies belegen Studien der Universität Leipzig und des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) am Zebrafischmodell.

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Ein Forscherteam untersuchte die Wirkung von Nanoplastik auf den Stoffwechsel, die Organfunktion und die Embryonalentwicklung von Zebrafischen mit Hilfe der High-Resolution Magic-Angle Spinning-Methode (HR-MAS). Die Forscher stellten eine Anreicherung der kleinen Plastikpartikel in Leber, Darm, Niere und Gehirn fest, die auch zu biochemischen Veränderungen in den Organen führte. Die Daten zeigten eine Zunahme von oxidativem Stress und eine Schädigung der Mitochondrienmembranen an. Außerdem beobachteten sie Verhaltensänderungen an den Zebrafischembryonen.

Die am Zebrafischmodell beobachtete nachteilige Wirkung von PET-Nanokunststoff könnte auch beim Menschen und anderen Säugetieren eine Rolle spielen, schlussfolgert Prof. Jörg Matysik vom Institut für Analytische Chemie der Universität Leipzig und Mitautor der Studie.

Kunststoff ist in unserer Umwelt allgegenwärtig. Besonders häufig kommt Plastik in Form von Polyethylenterephthalat (PET) zum Einsatz. Im Alltag begegnet uns der Kunststoff in Verpackungen wie Plastikflaschen oder Plastiktüten. Sogenanntes Mikro- oder Nanoplastik, ist auch im Trinkwasser, in Lebensmitteln oder sogar in der Luft nachweisbar. Die mikroskopisch kleinen Partikel können sich im Körper anreichern. Bisher waren die Auswirkungen auf den Organismus nicht vollständig bekannt.

„Unsere Studie gibt zum ersten Mal einen Einblick in die durch PET-Nanokunststoffe induzierten Toxizitätswege und die zugrundeliegenden schädigenden Mechanismen in intakten Zebrafisch-Larven. Wir konnten sehen, dass die Leberfunktion erheblich beeinträchtigt und oxidativer Stress erzeugt wird. PET-Nanoplastik beeinflusst zudem die Zellmembran und die Energetik der Lebewesen“, erklärt Dr. Alia Matysik, Wissenschaftlerin am Institut für Medizinische Physik und Biophysik der Medizinischen Fakultät an der Universität Leipzig.

Die Studienergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Scientific Reports.

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