Pentixapharm kauft Glycotope-Sparte

Die nicht bezifferte Transaktion umfasst ein Portfolio präklinischer Antikörper, die sich potentiell  für die Zielsteuerung von Radiopharmazeutika in spezifische Tumore eignen. Daneben gehen Glykotopes Zellbanken, eine Datenbank mit Tumorstrukturen, Entwicklungslabore inklusive Anlagen und Geräten sowie zahlreiche Patente, Lizenzen und andere materielle Vermögensgegenstände auf Pentixapharm, ein Tocherunternehmen der Eckert & Ziegler SE, über. Im Rahmen des  Deals werden 40 Spezialisten von Glycotope übernommen.

„Mit dieser Akquisition wird das geistige Eigentum von Pentixapharm über die um den CXCR4-Rezeptor aufgebauten Schutzrechte hinaus erweitert. Sie wird unsere Entwicklungspipeline und damit das Potential für die klinische und geschäftliche Entwicklung des Unternehmens verdoppeln“, erklärte Hakim Bouterfa, CEO von Pentixapharm. „Die Pipeline von Glycotope umfasst mehrere Kandidaten, die sich zur Entwicklung einer neuen Generation von Radiopharmazeutika unmittelbar in Machbarkeitsstudien überführen lassen. Wir freuen uns darauf, die Synergie aus dem Know-how von Pentixapharm und der Target Discovery Unit von Glycotope zum Nutzen der Patienten sowohl in diagnostischen als auch in therapeutischen Anwendungen einzusetzen.“

Mit der Übernahme wird Bouterfa in den Aufsichtsrat wechseln.  Seinen bisherigen Posten wird Dirk Pleimes, Chief Medical Officer von Pentixapharm und derzeit verantwortlich für die Umsetzung des klinischen Programms, ausfüllen. Ex-Glycotope-CSO Patrik Kehler wird die Position des wissenschaftlichen Vorstands bei Pentixapharm übernehmen, während Glycotopes ehemaliger CEO Henner Kollenberg auf Vorstandsebene  für die Verwaltung und Themen der Organisationsentwicklung verantwortlich sein wird.

Glycotopes Target Discovery-Einheit ist auf tumorassoziierte Kohlenhydratstrukturen, sogenannte GlycoTargets, fokussiert. Im Vergleich zu geläufigen Antikörpern sind die mehr als 200 bisher identifizierten GlycoTargets krebszellselektiver, was gesundes Gewebe im Rahmen der Radiotherapie schont, beziehungsweise eine Dosiserhöhung denkbar erscheinen lässt. Aufgrund ihrer größeren Tumorsselektivität sind sie für die Entwicklung in einer Reihe unterschiedlicher Wirkmechanismen geeignet. Im Bereich der Radiopharmazeutika haben sie das Potential, die Behandlungslücke zu schließen, die für die Mehrheit der soliden Tumore besteht.

Die Pentixapharm AG steht kurz vor der Abspaltung der Eckert & Ziegler-Gruppe an die Frankfurter Börse. Das Unternehmen fokussiert sich auf die Entwicklung von Radiopharmazeutika, die auf Liganden gegen den CXCR4-Rezeptor basieren. Sie werden sowohl diagnostisch als auch therapeutisch gegen verschiedene hämatologische und solide Tumore sowie kardiovaskuläre, endokrine und inflammatorische Erkrankungen getestet.

Die klinische Pipeline von Pentixapharm umfasst ein klinisch getestetes Yttrium-90-basiertes Therapeutikum gegen CNS-Lymphome und ein Gallium-68-basiertes Begleitdiagnostikum.