Messe Düsseldorf/ctillmann

MEDICA und COMPAMED erfolgreich beendet

Nach vier Tagen schlossen die MEDICA und COMPAMED am 16.11.2023 ihre Tore. Mehr als 6.000 Unternehmen präsentierten sich in Düsseldorf den insgesamt 83.000 Fachbesuchern, begleitet von einem hochkarätigen Rahmenprogramm. Besonders hervorzuheben: der große internationale Besucherzuspruch.

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Der Geschäftsführer der Messe Düsseldorf, Erhard Wienkamp, zeigte sich nach vier Tagen MEDICA und COMPAMED zufrieden. Beide Messen hätten ihre herausragenden Positionen als Plattformen für weltweites Medizintechnik-Business und einen fachlichen Austausch auf Top-Niveau eindrucksvoll bestätigt. „Dazu haben beigetragen: der starke internationale Besucherzuspruch, die hohe Entscheiderquote, das hochkarätig besetzte Rahmenprogramm und die einzigartige Neuheitenvielfalt entlang der gesamten Wertschöpfungskette“, so Wienkamp. Die 5.372 an der MEDICA 2023 sowie 735 an der COMPAMED 2023 beteiligten Unternehmen vermittelten vom 13. bis 16. November den insgesamt 83.000 „Healthcare-Profis“ (2022: 81.000) einen imposanten Nachweis ihres Know-hows bei der Realisierung einer modernen Gesundheitsversorgung in Arztpraxen oder Klinken – von der Hightech-Zulieferkomponente bis zum leistungsfähigen Endprodukt.

Christian Grosser, Director Health & Medical Technologies der Messe Düsseldorf, hob die internationale Beteiligung an den Messen hervor. In diesem Jahr kamen drei Viertel der Besucher aus dem Ausland, 166 Nationen waren vor Ort. „Beide Veranstaltungen sind damit nicht nur jeweils führend in Deutschland und Europa, die Zahlen unterstreichen zugleich ihre hohe Relevanz für globales Business“, so Grosser. Gut 80 Prozent der Besucher seien in ihren Unternehmen und Einrichtungen maßgeblich in wichtige Entscheidungen eingebunden.

Für die stark exportorientierte deutsche Medizintechnikbranche ist die MEDICA ein wichtiger Treffpunkt, erklärt Marcus Kuhlmann, Leiter des Fachverbandes Medizintechnik im Deutschen Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik (SPECTARIS). Die große internationale Beteiligung bietet die Möglichkeit, sich Besuchern und Ausstellern zu präsentieren, Kontakte zu pflegen und neue zu knüpfen. Aus diesem Grund zeigte sich der Industrieverband SPECTARIS auch einmal mehr engagiert hinsichtlich der MEDICA-Programmgestaltung und zeichnete in Kooperation mit der Medizintechnikinitiative MedicalMountains verantwortlich für die Agenda des MEDICA TECH FORUMs (in Halle 9). „Hier wurden Informationen zu Digitalisierungs- und KI-Trends in der Medizintechnik, Vorträge zu innovativen Ansätzen für die technische Dokumentation und natürlich auch Aktuelles zum Themendauerbrenner Medical Device Regulation geboten. Hinsichtlich wichtiger Auslandsmärkte wurde der Blick gerichtet auf China, aber auch die USA, UK, die Schweiz und Indonesien“, unterstreicht Marcus Kuhlmann den hohen Praxisnutzen aus Sicht des angereisten Fachpublikums.

Gesundheitsinnovationen – digital & gestärkt durch KI

Ob in Fachmesse, Konferenzen oder den Fachforen: Der Themenfokus richtete sich in diesem Jahr insbesondere auf die digitale Transformation des Gesundheitswesens im Kontext einer zunehmenden „Ambulantisierung“ der Versorgung sowie Vernetzung von Kliniken untereinander. Ebenfalls im Trend liegen Verfahren auf Basis Künstlicher Intelligenz (KI) und unterstützende Systeme wie etwa Robotiksysteme sowie Lösungen zur Implementierung nachhaltigerer Prozesse. Zu den präsentierten Ausstellerneuheiten zählten beispielsweise ein KI-gesteuertes Wearable zur Verbesserung der Schlafqualität (durch Gehirnstimulation auf Basis von präzisen Neurofeedback-Signalen), ein energiesparendes und doch effektives Kryotherapieverfahren sowie Robotersysteme für Diagnostik, Therapie und Rehabilitation – von robotergesteuerter Ultraschalluntersuchung oder Herz- und Gefäßchirurgie ohne physischen Kontakt der Instrumente beim Navigieren durch die Blutgefäße bis hin zur Oberkörpermobilisierung von bettlägerigen Patientinnen und Patienten.

Vertreter der Politik vor Ort
Zu den Höhepunkten einer jeden MEDICA zählen neben den zahlreichen Neuheiten traditionell auch das inhaltlich vielfältige Rahmenprogramm mit den Besuchen und Auftritten von Prominenz. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (digital zugeschaltet) und NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann beteiligten sich im Rahmen der Auftaktveranstaltung zum begleitenden 46. Deutschen Krankenhaustag an den Diskussionen zur großen Krankenhausreform in Deutschland und der damit einhergehenden markanten Veränderungen der Versorgungsstrukturen. Wenn die Zahl der Kliniken künftig sinkt und das Leistungsspektrum von Kliniken in einem Klinikverbund variiert, sind kluge Lösungen zur Sicherstellung erforderlicher Behandlungen gefragt. Entsprechend lag NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst voll im Trend mit seiner Besuchsagenda. Während eines MEDICA-Rundgangs (am 15.11.) informierte er sich u. a. bei der neuen Sonderschau HOSPITAL OF THE FUTURE in Halle 12 über telemedizinische Versorgungsmodelle. Dabei ging es um konkrete Lösungen für Telemedizinnetzwerke innerhalb des klinischen Bereichs sowie an der Schnittstelle zum ambulanten Versorgungssektor. Für die Organisation der Sonderschau zeichneten die Deutschen Gesellschaft für Telemedizin und die Universität Aachen verantwortlich.

Demokratisierung medizinischer KI

So widmete sich Bart de Witte als Vorreiter der digitalen Transformation im Gesundheitswesen in seiner Keynote beim MEDICA HEALTH IT FORUM u. a. dem „großen Ganzen“. Er sieht derzeit einen sehr kritischen Punkt hinsichtlich der Nutzung der KI im Gesundheitsbereich gekommen und fordert eine „Demokratisierung“ medizinischer KI. Die Speicherung medizinischen Wissens in digitaler Form dürfe nicht nur in der Macht weniger Tech-Giganten liegen. Sie müsse allgemein zugänglich sein. Ansonsten sei auch das Nutzungspotential von medizinischer KI stark limitiert.

Bühne frei für Start-ups
Das Bühnenprogramm der MEDICA hatte noch viele weitere Highlights zu bieten. Dazu zählte zum Beispiel das Finale der 12. MEDICA START-UP COMPETITION (am 14.11.). Den jährlichen Wettstreit um herausragende digitale Innovationen entschied diesmal im Final Pitch das Start-up Me Med aus Israel für sich mit einer Immunoassay-Plattform zur Durchführung hochempfindlicher, schneller, multiplexer Proteinmessungen. Beim 15. Healthcare Innovation World Cup gewann ein Entwicklerteam aus Deutschland: Diamontech überzeugte mit seinem patentierten Tool zur nicht-invasiven, schmerzfreien Blutzuckermessung.

COMPAMED – Fokus internationale Zusammenarbeit
Wer sich von der Leistungsfähigkeit des Zulieferbereichs der Medizintechnikindustrie überzeugen wollte, für den war ein Besuch in den Hallen 8a und 8b ein Muss. Hier demonstrierten im Rahmen der COMPAMED 2023 rund 730 ausstellende Unternehmen aus 39 Nationen mit vielen Neuheiten ihre besondere Kompetenz hinsichtlich Schlüsseltechnologien für den Einsatz in der Medizintechnik, in Medizinprodukten und der medizintechnischen Fertigung. Die Themenbandbreite in den fünf Erlebniswelten reichte von Mikrokomponenten (z. B. Sensoren), Mikrofluidik (z. B. Technologien für Flüssigmanagement auf kleinstem Bauraum zur Anwendung in Testapplikationen der Labormedizin) über Materialien (z. B. Keramik, Glas, Kunststoffe, Verbundwerkstoffe) bis hin zu anspruchsvollen Reinraum-Verpackungslösungen.

Zwei in die COMPAMED integrierte Fachforen gaben einen vertiefenden Einblick in aktuelle Technologietrends sowie hinsichtlich Forschung und Entwicklung der ausgestellten Verfahren und Produktneuheiten. Außerdem wurden viele praktische Informationen zu relevanten Medizintechnik-Auslandsmärkten geboten oder auch zu regulatorischen Anforderungen hinsichtlich der Marktzulassung.

„Ich freue mich zu sehen, dass in diesem Jahr bei der COMPAMED die internationale Zusammenarbeit wieder stark im Fokus stand. Insbesondere in Zeiten globaler Krisenherde halte ich dies für ganz besonders wichtig. Auch die Aussteller unseres Gemeinschaftsstands sind froh über die hohe internationale Besucherfrequenz und sehr zufrieden mit der Qualität dieser Kontakte“, zieht Dr. Thomas Dietrich, Geschäftsführer des IVAM – Fachverbandes für Mikrotechnik, ein positives Messefazit.

Auch im kommenden Jahr trifft sich die Medizintechnik-Branche in Düsseldorf: MEDICA und COMPAMED finden vom 11. bis 14. November statt.

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