Karin Kaiser (MHH)

Bioresorbierbarer Stent implantiert

An der Medizinischen Hochschule Hannover wurde kürzlich ein Stent implantiert, der größtenteils aus Magnesium besteht und sich nach einer Zeit von zwölf Monaten auflöst.

ANZEIGE

Zur Beseitigung von verengten Herzkranzgefäßen werden in der Regel Stents eingesetzt. Diese Gitternetzröhrchen bestehen aus Metall. Sie halten die Gefäße offen, stützen die Gefäßwand und sorgen für einen ungehinderten Blutfluss. Die Stents verbleiben im Körper, was mit verschiedenen Nachteilen verbunden ist.

An der Klinik für Kardiologie und Angiologie der Medizinischen Hochschule Hannover erhielt ein Patient nun erstmals einen resorbierbaren Stent implantiert. Der Vorteil des neuartigen Stents, der zum größten Teil aus Magnesium besteht, das im menschlichen Körper sowieso vorhanden ist: Er löst sich nach einiger Zeit von selbst auf und er gibt gleichzeitig ein Medikament ab, das einerseits die Heilung der Gefäßwand unterstützt und andererseits eine Wiederverengung verhindert. Dr. Christian Napp, geschäftsführende Oberarzt und Leiter des Herzkatheterlabors der Klinik für Kardiologie und Angiologie in Hannover, erklärt: „Selbstauflösende Gefäßstützen sorgen dafür, dass die Arterie ihre natürliche Funktion inklusive der Beweglichkeit der Gefäßwand zurückerlangt. Das ist ein großer Vorteil für den Fall, dass die Arterienverkalkung insgesamt fortschreitet und zu einem späteren Zeitpunkt weitere Eingriffe an den Herzkranzgefäßen vorgenommen werden müssen.“ Daher eigneten sich selbstauflösende Stents besonders gut für jüngere Patienten.

SIE MÖCHTEN KEINE INFORMATION VERPASSEN?

Abonnieren Sie hier unseren Newsletter