Messe Düsseldorf/ctillmann

MEDICA und COMPAMED 2024

Etwas weniger Besucher, dafür mehr Entscheider vor Ort und eine hohe Qualität der Fachgespräche an den Ständen, so könnte ein Fazit für die diesjährige Medica und Compamed lauten. Vom 11. bis 14. November trafen sich internationale Branchenexperten aus der Medizintechnikindustrie und der Gesundheitswirtschaft in Düsseldorf.

ANZEIGE

Insgesamt 5.800 Aussteller aus 72 Nationen präsentierten sich vom 11. bis 14. November auf der Medica und der Compamed den rund 80.000 Fachbesuchern aus 165 Ländern. Das waren zwar weniger als im vergangenen Jahr (2023: 83.000). Der Veranstalter, die Messe Düsseldorf, zeigte sich dennoch zufrieden: „Insgesamt sehen wir am Messeverlauf, dass der länderübergreifende Wettbewerb um die Medizintechnik-Innovationsführerschaft an Dynamik gewinnt und wie in anderen Branchen auch Unternehmen aus Asien kräftig mitmischen. Neben der deutschen Beteiligung, den weiteren Länder- und Regionenbeteiligungen aus Europa waren China, Südkorea, Indien und natürlich auch Japan und Taiwan wieder stark und mit Top-Neuheiten vertreten. Besonders erfreulich ist die erneut große Beteiligung aus den USA, die mit ihren vielfältigen Gemeinschaftsständen, unter anderem aus zahlreichen Bundesstaaten, fast zehn Prozent der Aussteller stellen“, so Christian Grosser, Director Health & Medical Technologies der Messe Düsseldorf.

Zahlreiche Aussteller in den Messehallen lobten explizit die gestiegene Qualität der Fachgespräche an den Ständen. Aufgrund der derzeitigen allgemeinen Situation schauen die meisten von ihnen jedoch verhalten auf das kommende Jahr.

Fünf spannende Erlebniswelten
Ob in den Foren, den begleitenden Konferenzen oder Ausstellerpräsentationen – die Medica deckte mit ihren fünf Erlebniswelten alle wichtigen Themen ab, die die Healthcare-Branche derzeit bewegen, wie die wachsende Bedeutung vernetzter Versorgungsmodelle, KI-gestützte Systeme, Robotiklösungen in verschiedensten Bereichen und der drängende Fachkräftemangel.

Eine wichtige Neuerung in diesem Jahr war die thematisch angepasste Hallenzuordnung in den Erlebniswelten „Med Tech & Devices“ und „Digital Health“ (Hallen 12 und 13) mit einem neuen Standort für den begleitenden Deutschen Krankenhaustag, der erstmals mitten im Messegeschehen stattfand.

In der benachbarten Medica-Erlebniswelt „Digital Health“ lockte das Bühnenprogramm der verschiedenen Medica-Foren sowie der Medica Start-up-Park und die Wearables Technologies Show zahlreiche Besucher an.

Die Sonderschau Hospital of the Future war erst im vergangenen Jahr ins Messeprogramm aufgenommen worden. In diesem Jahr lag der Fokus hier auf der digitalen Vernetzung sowie Kooperationen via Telemedizin in Klinikverbünden. Die Korea Medical Device Association (KMDA) zeigte in einer eigenen Zone Digitalneuheiten für eine schnelle Patientendiagnostik in Kliniken, wobei auch KI-basierte Software zur Anwendung kommt.

Beim inhaltlich auf die gesamte Bandbreite der Digitalinnovationen zugeschnittenen Medica Innovation Forum war einer der Höhepunkte die Session „Women Leaders in Healthcare“. Mit dabei waren unter anderem Hadas Bitran von Microsoft, Ayelén Fernández von HP, Audrey Sherman von Solventum sowie Nina Wöss von Female Founders. Sie sprachen über ihre Wege in Führungspositionen im immer noch männerdominierten Medizintechnik- und Health-IT-Business.

Hohe Start-up-Beteiligung
Eine Rekordbeteiligung gab es beim Medica Start-up-Park. Hier präsentierten sich 60 junge Unternehmen. Im Finale der 13. Medica Start-up Competition setzte sich Robeauté (Frankreich) mit einem neu entwickelten Mikroroboter zum Einsatz bei neurochirurgischen Eingriffen durch.

Den diesjährigen Healthcare Innovation World Cup gewann das Team von Samphire Neuroscience (Großbritannien) mit einem Headset, das auf die neuronalen Netzwerke des Gehirns einwirkt und so zur Linderung von Menstruationsschmerzen und den Symptomen des prämenstruellen Syndroms (PMS) beiträgt.

Reges Interesse für Zuliefermesse Compamed
Die geballte Kompetenz der Zulieferunternehmen war in den Hallen 8a und 8b zu finden. Hier präsentierten 750 Unternehmen (2023: 735) ihre neuesten Entwicklungen für die Medizintechnikindustrie – von verschiedensten Hightech-Komponenten, Mikrofluidik-Applikationen bis hin zu speziellen Verpackungslösungen unter Berücksichtigung von Reinraumanforderungen.

Zwei begleitende Foren zogen zahlreiche interessierte Besucher an und boten ihnen eine weitere Möglichkeit, sich mit Ausstellern und Experten auszutauschen. Im Mittelpunkt auch hier die aktuellen Top-Themen des Zulieferbereichs: Künstliche Intelligenz, Robotik, Regulatory Affairs, Cybersecurity und Automatisierung, Mikrotechnikentwicklungen und Materialinnovationen.

Ausblick 2025
Der Termin für Medica und Compamed im kommenden Jahr steht bereits fest: Beide Messen finden vom 17. bis 20. November in Düsseldorf statt.

SIE MÖCHTEN KEINE INFORMATION VERPASSEN?

Abonnieren Sie hier unseren Newsletter