Medical Robotic Challenge 2.0
Die Finalisten für den KUKA Innovation Award 2025 stehen fest. Fünf Teams aus Deutschland, Belgien und der Schweiz, Italien und Kanada erhalten nun die Gelegenheit, ihre Konzepte in die Wirklichkeit umzusetzen. Der Gewinner wird im kommenden Jahr gekürt.
Der Schwerpunkt des KUKA Innovation Awards 2025 ist der Einsatz von Robotersystem im medizinischen Umfeld. Dabei geht es sowohl um die Interaktion von Robotersystemen mit dem Menschen als auch um den künftigen Einsatz von Robotern im medizinischen Bereich.
Die Bewerber um den Award waren aufgerufen, neue, innovative und interaktive Methoden zur Verbesserung von Gesundheit und Pflege einzuführen und zu demonstrieren. Dazu gehören Anwendungen mit direkter Patienteninteraktion in den Bereichen Diagnostik, Rehabilitation, Chirurgie sowie weiterer Therapieformen.
Folgende Finalisten überzeugten die Fachjury, mit ihren Ideen:
guidooSpine (Deutschland)
Das BEC Robotics Team entwickelt ein bild- und tracking-gestütztes Roboter-Assistenzsystem zur effizienten Planung und präzisen Durchführung von Wirbelsäuleneingriffen mit geraden chirurgischen Instrumenten und Implantaten. Das Assistenzsystem soll das Risiko von Komplikationen minimieren, das aufgrund der Nähe zum Rückenmark besteht. Zu den Anwendungen gehören die Tumorentfernung in der Nähe des Rückenmarks oder das Einsetzen von Pedikelschrauben für die Wirbelsäulenfusion, das heißt von Schrauben zur Stabilisierung der Wirbelsäule.
SERA (Kanada)
Das Team von der University of Waterloo entwickelt einen robusten kollaborativen Multi-Tasking-Roboterassistenten für die orthopädische Chirurgie. Die Grundlage dieses Ansatzes: Typische Arbeitsabläufe in Module einteilen, bei denen verschiedene Arten von Aufgaben und Werkzeugen an die Bedürfnisse eines chirurgischen Eingriffs angepasst werden können.
AUROVAS (Italien)
Anlass für das Projekt der Fachkräftemangel, der eine Ultraschall-Screening-Kampagne zur Erkennung gefährlicher und asymptomatischer Gefäßerkrankungen verhindert. Das Team von der University of Ferrara umfasst ein autonomes Robotersystem, das standardisierte Ultraschallverfahren durchführt und relevante Gefäßindikatoren ermittelt. Das System umfasst drei Anwendungsfälle: die Erkennung von abdominalen Aortenaneurysmen, die Schätzung des zentralen Venendrucks aus dem Jugular-Ultraschall und die Durchführung des Kompressions-Ultraschalls zur Erkennung tiefer Venenthrombosen.
ULTRATOPIA (Belgien und Schweiz)
Die Platzierung von Pedikelschrauben (PSP) ist eine chirurgische Technik, die hauptsächlich bei Wirbelsäulenoperationen eingesetzt wird. Die Schrauben stabilisieren und stützen die Wirbelsäule. Das belgisch-schweizerische Team (KU Leuven, Balgrist University Hospital Uni Zürich) stellt einen Ansatz vor, bei dem kollaborative Multi-Roboter-Systeme eingesetzt werden. Sie verbessern die Genauigkeit der PSP-Platzierung durch nichtradiative Bildgebung, um die chirurgischen Ergebnisse zu verbessern.
HERMIS (Deutschland)
Herkömmliche Magnetresonanztomographen (MRT) sind teuer. Günstigere Diagnoselösungen ermöglicht dagegen die Niederfeld-MRT-Technologie. Tragbare Niederfeld-MRT-Scanner sind aufgrund ihres eingeschränkten Bewegungsbereichs, des begrenzten Arbeitsraums und der Feldstärke in der Regel für die Bildgebung einer bestimmten Körperregion konzipiert. EndoSurge, ein Spin-off des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme will diese Probleme mit dem Design und der Entwicklung von HERMIS (Human Endovascular Robotic Magnetic Imaging System) lösen, dem weltweit ersten robotergesteuerten, tragbaren MRT-Scanner für vielseitige Diagnostik.
Die Finalisten werden nun mit einem LBR Med vom Automatisierungspezialisten KUKA ausgestattet, der optional mit einem NDI-Tracking-System erweitert werden kann. Mit dieser Ausrüstung können die Teams ihre Ideen umsetzen. Ihre Konzepte präsentieren sie im kommenden Jahr auf einer großen Messe vor einem internationalen Fachpublikum. Auf der Veranstaltung wird auch der Sieger gekürt, der den mit 20.000 Euro dotierten Innovationspreis von KUKA erhält.